St. Galler Polizeichef kracht betrunken in Anhänger: Kündigung droht
Ein hoher Polizeibeamter in St. Gallen hat alkoholisiert einen Autounfall verursacht. Ihm drohen Konsequenzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton St. Gallen verursachte am Dienstag ein 63-Jähriger einen Selbstunfall.
- Nun stellt sich heraus: Der Mann ist Chef der Regionalpolizei.
- Personalrechtliche Schritte werden jetzt geprüft.
Der Chef der Regionalpolizei der Kantonspolizei St. Gallen hat alkoholisiert einen Selbstunfall verursacht. Gegen ihn läuft ein Strafverfahren. Auch muss er sich beim Kanton einem personalrechtlichen Verfahren stellen.
Dem Mann sind 400 uniformierte Polizistinnen und Polizisten unterstellt. Nun droht ihm der Jobverlust.
Polizeichef: «Es ist jetzt so, wie es ist»
Simon Hofacher, Personalleiter beim Sicherheits- und Justizdepartement des Kantons St. Gallen, erklärt gegenüber dem «Tagblatt»: Der Vorfall werde sehr ernst genommen und die «nötigen und angemessenen personalrechtlichen Schritte» würden erfolgen.
Generell seien diverse Massnahmen von Ermahnung bis hin zur Kündigung möglich.
Auch der verunfallte Regionalpolizeichef selbst hat mit der Zeitung gesprochen: «Es ist jetzt so, wie es ist. Mehr sage ich nicht dazu.» Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Mann noch immer krankgeschrieben
Das Polizei-Kadermitglied habe sich beim Unfall leicht verletzt, erklärte Hanspeter Krüsi, Leiter Kommunikation der Kantonspolizei St. Gallen, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Das Spital habe er am selben Tag wieder verlassen können, sei aber noch immer krankgeschrieben. Krüsi bestätigte einen Bericht des «Blick» vom Montag.
Der Unfall ereignete sich am 7. August in der Gemeinde Wartau SG. Der 63-Jährige hielt auf einem Firmenareal an, um entgegenkommende Fahrzeuge passieren zu lassen.
Beim anschliessenden Beschleunigen verlor er die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte zunächst gegen zwei auf dem Areal abgestellte Anhänger. Im Anschluss fuhr er frontal gegen einen weiteren abgestellten Anhänger. Dort kam das Auto mit einem Totalschaden zum Stillstand.
Alkoholmessung zeigte zu hohen Wert
«Eine durchgeführte Atemalkoholmessung zeigte einen zu hohen Wert», hiess es in der damaligen Mitteilung der Kantonspolizei St. Gallen.
Nebst dem Straf- und dem personalrechtlichen Verfahren wurde auch ein Administrativverfahren eingeleitet. In diesem wird über die Dauer eines allfälligen Führerausweisentzuges entschieden. Der Chef der St. Galler Regionalpolizei steht den uniformierten Polizistinnen und Polizisten im Kanton vor.