Toggenburg

St. Gallerin klagt über Vogelplage – wegen Kanton

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Toggenburg,

In Ebnat-Kappel SG wird eine Bewohnerin von Vögeln um ihre Gartenpflanzen und Baumnüsse gebracht – und das alles wegen des Kantons.

vogel
Ein Vogel. (Symbolbild) - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Garten einer St. Gallerin lassen es sich hungrige Vögel gerade gut gehen.
  • Diese fressen Gartenpflanzen sowie Baumnüsse.
  • Schuld daran sind kantonale Schutzmassnahmen.

In Ebnat-Kappel, unweit des Hochmoors Hüttenbüel, ist es aufgrund kantonaler Schutzmassnahmen zu einer störenden Vögelplage gekommen.

Wie eine Anwohnerin gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» erzählt, wurden Heidelbeersträucher, die zuvor das Moor bevölkerten, von den Behörden entfernt. Diese Massnahme hatte zur Folge, dass hungrige Vögel sich nun an ihren Gartenpflanzen und unreifen Baumnüssen vergreifen.

Hattest du auch schon mal mit Vögeln im Garten zu kämpfen?

Die Frau zeigt sich betrübt über die Situation: «Ich weiss, dass Heidelbeeren sehr vitaminreich und gesund sind. Und so etwas will man vernichten. Gibt es denn keine vernünftigen Politiker mehr?», klagt sie.

Moor-Schutzaktion führt zur Garten-Invasion

Der Anlass für das hektische Treiben im sonst friedlichen Garten ist die Entscheidung des Kantons St. Gallen, die Beerensträucher im Hochmoor Hüttenbüel bewusst zu mähen. Pirmin Reichmuth vom Amt für Natur, Jagd und Fischerei bestätigt der Zeitung die Aktion.

Das Mähen von Beerensträuchern sei eine gängige Massnahme in Mooren mit beeinträchtigtem Wasserhaushalt. Aufgrund dieses gestörten Wasserhaushaltes komme es zur «Verbuschung». Anstelle von seltenen Hochmoorarten würden verschiedene Zwergsträucher wachsen.

Ein weiterer negativer Effekt sei ein Abbau der Torfschicht, was zur stetigen Degeneration des Hochmoors führe. Deshalb kümmert sich der kommunale Forstdienst darum, diese Zwergsträucher, zu denen Heidelbeeren gehören, einzudämmen. Zum Leidwesen der Frau und ihres Gartens.

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Kommentare

User #2732 (nicht angemeldet)

Das Langzeit Denken lässt zu wünschen übrig. Allgemein wird den Widtieren zuviel Platz gestohlen. Ob Vögel, Reh, Dachs, Wolf.... Man sollte viel mehr Platz schaffen für Widtiere. Mehr Naturpark, Felder ,Moore, Naturschutzgebiete... statt Wohnungen und Industrie !

User #3666 (nicht angemeldet)

Die St.Galler Behörden verwechseln Naturschutz mit Heimatschutz. Heimatschutz ist das Bewahren oder Einfrieren eines Zustandes, also unnatürlich. Naturschutz bedeutet den Schutz der Natur vor menschlichen Eingriffen, wie etwa das Schneiden oder Entfernen natürlich gewachsener Heidelbeeren. Da betreibt der Kanton St.Gallen Willkür. Er missversteht den Auftrag, den er sich selbstgegeben hat. Aber - wie soll er verstehen, was er macht, wenn er noch nicht sieht, was er gemacht hat?

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