St. Gallerin klagt über Vogelplage – wegen Kanton
In Ebnat-Kappel SG wird eine Bewohnerin von Vögeln um ihre Gartenpflanzen und Baumnüsse gebracht – und das alles wegen des Kantons.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Garten einer St. Gallerin lassen es sich hungrige Vögel gerade gut gehen.
- Diese fressen Gartenpflanzen sowie Baumnüsse.
- Schuld daran sind kantonale Schutzmassnahmen.
In Ebnat-Kappel, unweit des Hochmoors Hüttenbüel, ist es aufgrund kantonaler Schutzmassnahmen zu einer störenden Vögelplage gekommen.
Wie eine Anwohnerin gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» erzählt, wurden Heidelbeersträucher, die zuvor das Moor bevölkerten, von den Behörden entfernt. Diese Massnahme hatte zur Folge, dass hungrige Vögel sich nun an ihren Gartenpflanzen und unreifen Baumnüssen vergreifen.
Die Frau zeigt sich betrübt über die Situation: «Ich weiss, dass Heidelbeeren sehr vitaminreich und gesund sind. Und so etwas will man vernichten. Gibt es denn keine vernünftigen Politiker mehr?», klagt sie.
Moor-Schutzaktion führt zur Garten-Invasion
Der Anlass für das hektische Treiben im sonst friedlichen Garten ist die Entscheidung des Kantons St. Gallen, die Beerensträucher im Hochmoor Hüttenbüel bewusst zu mähen. Pirmin Reichmuth vom Amt für Natur, Jagd und Fischerei bestätigt der Zeitung die Aktion.
Das Mähen von Beerensträuchern sei eine gängige Massnahme in Mooren mit beeinträchtigtem Wasserhaushalt. Aufgrund dieses gestörten Wasserhaushaltes komme es zur «Verbuschung». Anstelle von seltenen Hochmoorarten würden verschiedene Zwergsträucher wachsen.
Ein weiterer negativer Effekt sei ein Abbau der Torfschicht, was zur stetigen Degeneration des Hochmoors führe. Deshalb kümmert sich der kommunale Forstdienst darum, diese Zwergsträucher, zu denen Heidelbeeren gehören, einzudämmen. Zum Leidwesen der Frau und ihres Gartens.