Staatsanwältin fordert 18,5 Jahre in Interlakner Mordprozess
Das Wichtigste in Kürze
- Im Interlakner Mordprozess werden 18,5 Jahre Haft für die Angeklagte gefordert.
- Die Staatsanwältin spricht von grösster Brutalität.
- Die Angeklagte habe gewissenlos mit einem Baseballschläger auf ihren Mann eingeschlagen.
Die Staatsanwältin hat am Mittwoch im Interlakner Mordprozess für die Angeklagte wegen Mordes eine Freiheitsstrafe von 18,5 Jahren gefordert. Beziehungsprobleme sollen zur Tötung eines Interlakner Wirts im Herbst 2020 geführt haben.
Während die Angeklagte die Beziehungsprobleme in ihren Befragungen herunterspielte, habe ihr Sohn glaubhaft über Streit und einer möglichen Scheidung des Paares ausgesagt.
Das erst neun Monate verheiratete Paar habe anfänglich einen Kinderwunsch gehabt, von dem der deutlich ältere Ehegatte aber offensichtlich wieder abgerückt sei. Ein Beratungstermin in einer spanischen Fertilitätsklinik platzte jedenfalls. Die Angeklagte sagte, ihr Mann habe dann gerade keine Lust darauf gehabt.
Staatsanwältin: Angeklagte war auf Suche nach «Sugar-Daddy»
Kurz vor der Tat habe die Angeklagte auf dem Mobiltelefon ihres Mannes eine Nachricht von ihm gelesen, in der er das Baby eines Neffen als «süss» bezeichnete. Dass ihr Mann ein anderes Baby als das von ihr gewünschte herzig fand, habe die eifersüchtige Frau ausrasten lassen, folgerte die Staatsanwältin.
Aufgrund von Telefondaten sei auch klar, dass die Angeklagte im Herbst 2020 einem Ex-Freund wieder Avancen machte. Sie sei auf der Suche nach einem «neuen Sugar-Daddy» gewesen, schloss die Staatsanwältin.
Die Angeklagte habe die Tat vorbereitet und Vorkehrungen getroffen, damit man ihr nicht auf die Schliche komme. Sie habe gewissenlos und mit grösster Brutalität mit einem Baseballschläger auf ihren wehrlosen Mann eingeschlagen. Dieser habe einen langen Todeskampf und unbeschreibliche Schmerzen und Ängste ausgestanden.