Stadionprojekt: Corine Mauch ist gegen die SP-Initiative

Livia Fischer
Livia Fischer

Zürich,

Die SP Stadt Zürich hat sich gegen das Projekt «Ensemble» ausgesprochen. SP-Stadtpräsidentin Corine Mauch hat dafür kein Verständnis.

Corine Mauch spricht an der SP-Delegiertenversammlung der Stadt Zürich zum Projekt Fussballstadion Hardturm.
Corine Mauch spricht an der SP-Delegiertenversammlung der Stadt Zürich zum Projekt Fussballstadion Hardturm. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SP-Delegierten haben sich klar gegen das Projekt «Ensemble» ausgesprochen.
  • Die Zürcher SP lancierte eine städtische Volksinitiative für ein neues Projekt.
  • Stadtpräsidentin Corine Mauch ist über diesen Kurswechsel unglücklich.

Das Hardturm-Areal in Zürich soll mit einem Fussballstadion, einer Genossenschaftssiedlung und zwei Wohnhochhäusern überbaut werden. So lautet der Plan des Projekts «Ensemble», das privat finanziert werden soll. Vorgesehen ist, dass die Stadt Zürich den Investoren zu günstigen Bedingungen das Land im Baurecht zur Verfügung stellt und einen jährlichen Baurechtzins von rund 1,2 Millionen Franken erhält.

Der Sozialdemokratischen Partei passt dieses Finanzierungskonstrukt nicht – sie lancierten eine Gegen-Initiative. Diese sieht vor, dass die Stadt das Stadion selbst finanziert und auf den Bau der beiden Hochhäuser verzichtet.

Davon hält die SP-Stadtpräsidentin Corine Mauch wenig. «Mit der Initiative würden wir schlimmstenfalls ein Stadion bauen, das wir danach nicht betreiben können, weil es finanziell nicht aufgeht», sagt sie gegenüber dem «Tages-Anzeiger».

Die Kompromissbereitschaft fehle

Dass die grösste Partei der Stadt eine Vorlage des eigenen Stadtrats bekämpfen will, geschieht selten. Der städtische Rechtskonsulent verlangte von der SP anschliessend, den Titel zu entschärfen. Die Partei versteife sich hier, meint Mauch. «In der Suche nach Lösungen und der Bereitschaft zum Kompromiss drückt sich für mich Verantwortungsbewusstsein aus», kritisiert die Politikerin die Handlungen ihrer Partei.

Sie warnt vor einem Nein an der Urne im November: «Mit dem Widerstand der SP droht nun der Zeitplan aus den Fugen zu geraten.» Dies bedeute, dass sich der Bau des Stadions um mindestens fünf bis sechs Jahre verzögern würde. Gäbe es hingegen ein Ja, könne das Stadion auf die Saison 2021/22 eröffnet werden.

Mauch ist zuversichtlich, dass der Stadtrat die Mehrheit der Stimmbevölkerung mit guten Argumenten überzeugen kann. Schliesslich handle es sich um ein ausgewogenes, realistisches Projekt. Scheitert das Vorhaben, so sei Zürich bald «die einzige grössere Schweizer Stadt, die kein Stadion hat».

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