Stadt Bern: Grosse Halle der soll für drei Millionen saniert werden
Am Sonntag entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt Bern, ob die Grosse Halle der Reitschule für drei Millionen saniert werden soll.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 10. Juni stimmt die Stadt Bern darüber ab, ob die Grosse Halle saniert werden soll.
- Der Baukredit beträgt drei Millionen Franken.
Es ist bereits das sechste Mal, dass die Bevölkerung am Sonntag zur Reitschule Stellung nehmen muss. Bis jetzt hat sich das Berner Stimmvolk immer für die Reitschule ausgesprochen, die vor kurzem ihr 30-jähriges Jubiläum feierte.
Am Sonntag geht es nicht direkt um die Reitschule, sondern um die Grosse Halle. Diese wird nicht wie der Rest des Kulturkomplexes von der Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (Ikur) betrieben, sondern von einem eigenen Trägerverein. Jetzt soll sie für drei Millionen Franken saniert werden. Der Berner Stadtrat ist dafür. Zur Abstimmung kommt es nur, weil Erich Hess (SVP) erfolgreich das Referendum ergriffen hat.
Sanierung für Demonstranten?
Nau trifft Erich Hess vor dem Rathaus, wo er heute als Grossrat vereidigt wird. Jetzt sitzt er also offiziell in drei Parlamenten: Stadtrat, Grossrat, Nationalrat. Hess ist dagegen, dass die Stadt Bern als Eigentümerin des Gebäudes, drei Millionen zur Sanierung investiert. Denn: «Ich verstehe nicht, dass wir als Steuerzahler einen rechtsfreien Raum mitten in Bern unterstützen sollen, in dem gewalttätige Demonstrationen organisiert werden.»
Sanierung versus Leistungsvertrag
Anderer Meinung ist Tom Berger, Stadtrat der FDP. Auch er ist ein Bürgerlicher, aber trotzdem anderer Meinung als Ratskollege Hess. Berger sagt: «Es ist richtig und wichtig, dass die Stadt in das denkmalgeschützte Gebäude investiert.» Bei der Abstimmung am Sonntag gehe es nicht um die Leistungsverträge zwischen der Stadt und den Betreibern, sondern rein nur um das Sachgeschäft der Sanierung.
Natürlich gebe es Dinge, die rund um die Reitschule so nicht tolerierbar seien, sagt Berger. Deshalb werde er zusammen mit seiner Partei bei der nächsten Aushandlung der Leistungsverträge entsprechende Lösungsvorschläge einbringen. Aber: «Mit einem Nein am Sonntag werden diese Probleme definitiv nicht gelöst.»