Stahl Gerlafingen: Gewerkschaften fordern Eingreifen der Politik
Nach dem Entscheid von Stahl Gerlafingen, eine Produktionsstrasse zu schliessen, fordern die Gewerkschaften ein Eingreifen der Politik.
Gewerkschaften fordern ein Eingreifen der Politik, nach dem Entscheid von Stahl Gerlafingen, eine Produktionsstrasse zu schliessen. Diese müsse eine Schweizer Industriepolitik ausarbeiten, verlangten Syna, Unia und Kaufmännischer Verband.
Damit sollen Wege aufgezeigt werden, wie der sozial-ökologische Umbau in den Schweizer Industriebranchen gestaltet werden soll, wie die Gewerkschaften am Mittwoch in einer Stellungnahme schrieben. Stahl Gerlafingen sei eines von zwei verbleibenden Stahlwerken in der Schweiz, das Recycling-Stahl herstelle.
Damit werde ein strategisches Bedürfnis der hiesigen Wirtschaft befriedigt. Denn für die Versorgung der Schweizer Unternehmen sei eine einheimische, relativ CO2-arme Stahlproduktion zentral, schrieben die Gewerkschaften: «Deshalb haben die Entscheide rund um dieses Unternehmen auch eine übergeordnete industriepolitische Bedeutung.»
Arbeitsplätze in Gerlafingen erhalten
Das Ziel von Syna, Unia und vom Kaufmännischen Verband im anstehenden Konsultationsverfahren sei es, die Arbeitsplätze in Gerlafingen zu erhalten. «Es ist aufgrund der vorliegenden Informationen nur teilweise einsichtig, weshalb Produktionskapazitäten abgebaut werden sollen.»
Von der Geschäftsleitung verlangen die Gewerkschaften eine Verlängerung der Konsultationsfrist, um genügend Zeit für eine tragfähige Lösung zu erarbeiten. Zudem müssen von Stahl Gerlafingen und dem italienischen Mutterkonzern Beltrame Group alle notwendigen Informationen zur Verfügung gestellt werden.
Stahl Gerlafingen hatte zuvor die Schliessung der Walzstrasse für Profile angekündigt. Damit droht ein Abbau von 95 Arbeitsplätzen.