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Ständerat fordert rasches Handeln gegen Ärztemangel

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Bern,

In der Schweiz herrscht schon seit Jahren ein Ärztemangel. Deswegen soll der Bundesrat schnell Massnahmen gegen den Mangel ergreifen.

Ärztemangel
In der Schweiz herrscht seit Jahren ein Ärztinnen- und Ärztemangel. - keystone

Der Bundesrat soll rasch Massnahmen gegen den Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten sowie Ärztinnen und Ärzten in bestimmten Fachgebieten ergreifen. Das fordert der Ständerat. Er hat am Mittwoch ein entsprechendes Postulat oppositionslos angenommen. Die Regierung soll dem Parlament die allenfalls dafür notwendigen Gesetzesänderungen unterbreiten.

Konkret wird der Bundesrat beauftragt, zusammen mit den Kantonen und den betroffenen Kreisen alle Möglichkeiten zu prüfen und konkrete Vorschläge auszuarbeiten, wie eine ausreichende Versorgung durch Hausärztinnen und -ärzte wie auch durch Fachärztinnen und -ärzte in allen Regionen der Schweiz dauerhaft sichergestellt werden kann.

In der Schweiz herrsche schon seit einigen Jahren ein Ärztemangel, begründete Ständerat Charles Juillard (Mitte/JU) seinen Vorstoss. Vor allem in Regionen, die weit von den grossen städtischen Zentren entfernt sind, sei die Situation schwierig.

Ärzte im Ruhestand müssen ersetzt werden können

Sein Postulat ziele vor allem darauf ab, dafür zu sorgen, dass Ärztinnen und Ärzte, die in den Ruhestand gehen oder ihre Tätigkeit aufgeben, ersetzt würden, so Juillard. Es gehe nicht darum, die Zahl der Arztpraxen uneingeschränkt zu erhöhen.

Der Bundesrat ist bereit, Massnahmen zu prüfen, wie Bundespräsident und Gesundheitsminister Alain Berset im Rat versicherte. Dazu müssten die Kantone eng einbezogen werden. Ihnen obliegt in der Schweiz die Organisation des Gesundheitswesens.

Kommentare

User #1261 (nicht angemeldet)

Die meisten Ärzte wurden in der Vergangenheit aus Deutschland importiert. Die Ausbildung ist dort gleichwertig und auf einigen Spezialgebieten aufgrund der höheren Fallzahl sogar besser. Jedoch besteht in Deutschland ebenfalls ein Ärztemangel, so dass Fachkräfte dort nicht mehr so leicht rekrutiert werden können. Den Numerus clausus fallen zu lassen, wird es nicht allein richten. Der Ärztemangel hat viele Ursachen. Viele Studienanfänger brechen ab oder arbeiten später gar nicht als Arzt. Ein Großteil der Studienanfänger sind zudem Frauen, die später wegen Familiengründung zumindest teilweise ausfallen. Auch wird häufiger Teilzeitarbeit gewünscht, was verständlich ist, da für einen Assistenzarzt die wöchentliche Arbeitszeit bei knapp 53h liegt, bei einem Oberarzt knapp 56h. Homeoffice und sonstige flexible Arbeitsmodelle gibt es quasi nicht.

User #1261 (nicht angemeldet)

Mach das, lass dich gerne 12 Jahre umschulen….

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