Steigende Zahl Badeunfälle Schwimmer überschätzen sich

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Bern,

Schwimmer überschätzen sich oft. Vor allem junge Männer sind betroffen. Die SLRG versucht nun vorzubeugen.

Badeunfälle schwimmer
Die heissen Temperaturen lockten letzte Woche viele ins kühle Nass. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Während des heissen Wetters kam es zu einer Häufung von tödlichen Badeunfällen.
  • Am häufigsten sind junge Männer im Wasser tödlich verunglückt.
  • Nun hat der SLRG die Präventions-Kampagne «Save your friends» gestartet.

Das heisse Sommerwetter Ende Juni hat zu einer Häufung von tödlichen Badeunfällen geführt. Die aktuelle Präventions-Kampagne der SLRG richtet sich an junge Männer, den häufigsten Opfern von tödlichen Unfällen im Wasser.

Das letzte Todesopfer war ein noch unidentifizierter Mann, der am Sonntagnachmittag in Freiburg bei einem Badeunfall in der Saane starb. Gleichentags versuchte in Rheinau ZH ein Rentner seinen Hund aus dem Rhein zu retten und wird seither vermisst.

Im Standbad von Meilen am Zürichsee ertrank am 28. Juni eine 84-jährige Frau. Einen Tag zuvor starb eine 16-Jährige beim Baden in der Aare in Bern.

Seit dem 26. Juni wird in Basel ein Mann vermisst, der bei der Dreirosenbrücke in den Rhein ging und sogleich unter Wasser geriet.

Am 10. Juni ist ein 60-jähriger Mann beim Reinigen des Rumpfes seines Bootes im Genfersee ertrunken. Ende Mai wurde bei Villnachern AG ein vierjähriger Knabe tot aus der Aare geborgen. Gemäss Polizei dürfte er ertrunken sein.

Die SLRG hat nach wie vor die «Vision 0»

Offizielle Zahlen gibt es nicht, sagt Philipp Binaghi, Mediensprecher der Schweizerischen Lebensrettunsgesellschaft der SDA.

In den Jahren 2016 bis 2018 ging die Zahl der Ertrunkenen laut den Statistiken der SLRG deutlich zurück. Von 58 im Jahr 2016 auf 37 im Jahr 2018. Der Durchschnittswert über die letzten 10 Jahre war laut Binaghi relativ stabil und lag bei 44 Todesopfern pro Jahr. Obwohl die SLRG nach wie vor die «Vision 0» habe, sei es «schwierig, diese Zahlen noch weiter zu senken».

Mindestens drei von vier Ertrunkenen sind Männer, meist junge Männer zwischen 15 und 30 Jahren. Die jüngst lancierte, Präventionskampagne der SLRG in Zusammenarbeit mit Visana legt den Fokus auf diese am meisten gefährdete Personengruppe.

Steigende Zahl Badeunfälle Schwimmer überschätzen sich oft

Die Online-Kampagne «Save your friends» mit verschiedenen Videos spricht aber nicht die Betroffenen der Gruppe selbst an. Vielmehr deren risikobewussteren, vernünftigeren Freunde und Kolleginnen.

Junge Männer überschätzen sich laut Binaghi oft. Sie wollen Grenzen ausloten und der Gruppe imponieren. Ein warnendes Wort zur rechten Zeit von «Gschpänli» könne das Schlimmste verhindern.

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