Stein AG: Kinder zerstören Schulhaus - 100‘000 Franken Schaden
In Stein AG haben Kinder und Jugendliche das Innere eines derzeit sanierten Schulhauses zerstört. Der Schaden beträgt über 100'000 Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- In Stein AG haben Vandalen ein derzeit saniertes Schulhaus-Gebäude beschädigt.
- Die Kinder und Jugendlichen haben laut der Gemeinde sogar mehrere Feuer gelegt.
- Der Schaden beläuft sich auf mehr als 100'000 Franken - die Täter wurden gefasst.
In Stein AG wird schon seit einer Weile der alte Teil des Schulhauses A saniert und umgebaut. Mehrere Jugendliche und Kinder machten sich diesen Umstand bereits Mitte Juni zu Nutze. Sie drangen an einem Wochenende in den Sanierungsbau ein.
Wie die die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt, überkam die Eindringlinge offenbar eine regelrechte Zerstörungswut. Sie zerstörten demnach Möbel, einen grossen Wandspiegel im Musikzimmer, zahlreiches Geschirr, neues Baumaterial und Baustelleninventar.
Ausserdem legten die Kinder und Jugendlichen laut der Gemeinde an mehreren Stellen Feuer. Dessen giftiger Rauch und die darin enthaltenen Schadstoffe verteilten sich im gesamten Gebäude. Eine teure Baureinigung durch Spezialisten war notwendig.
Neues Baumaterial musste aufgrund der Kontaminierung mit dem giftigen Rauch entsorgt werden, heisst es ausserdem. Die Verantwortlichen in Stein AG sind geschockt: «Es ist unfassbar, welche Zerstörungswut am ‹slowUp-Wochenende› in unserem Dorf ausgelebt wurde.»
Gemeinde Stein rechnet mit Schaden von über 100'000
Der Schaden durch die Kinder und Jugendlichen in dem alten Teil des Schulhauses A ist immens. Die Gemeinde geht demnach mittlerweile von einer Summe von über 100'000 Franken aus. Wie Sascha Roth gegenüber «Tele M1» erklärt, muss unter andrem auch neues Baumaterial angeschafft werden.
Gleichzeitig sei man aber auch froh, dass nicht mehr passiert sei, sagt der Gemeindeschreiber von Stein. «Das Gebäude war ausgehöhlt. Für die Feuer musste brennbares Material bewusst zusammengesucht werden.»
Die gute Nachricht: Immerhin konnte die Kantonspolizei Aargau die mutmassliche Täterschaft rasch ermitteln. Roth erklärt, dass die Beamten nach dem zerstörerischen Wochenende die Schule besuchte und einzelne Kinder zur Befragung mitnahm. Dies führte dann zu den mutmasslichen Tätern.
«Nicht nachvollziehbar, was in ihren Köpfen vorgeht»
Gemeindeschreiber Roth macht klar, dass die Gemeinde kein Verständnis für die Zerstörungswut habe. «Man fragt sich, was die jungen Leute studieren. Es hat sich eine Dynamik entwickelt, die ein normal denkender Mensch nicht mehr nachvollziehen kann.»
Sogar die Versicherungen hätten sich über den Ausmass des Schadens überrascht gezeigt. «Immerhin», so Roth, «scheint der Besuch der Polizei in der Schule auch einen Eindruck hinterlassen zu haben». Dem ein oder anderen sei bewusst geworden, was dies für Konsequenzen habe.
Derzeit laufen die Strafverfahren, deshalb gilt für die mutmasslichen Täter die Unschuldsvermutung. Wer am Schluss für den immensen Schaden aufkommen muss, sollte nach dem Abschluss des Verfahrens geklärt sein. Derzeit wird der Schaden durch drei Versicherungen dokumentiert.