Strukturwandel in Spitälern setzt ein – Kantone sprechen Hilfen
Gemäss einer Studie wird die Covid-19-Pandemie bei den Spitälern in der Schweiz 1,7 bis 2,6 Milliarden Franken an Kosten verursachen.
Das Wichtigste in Kürze
- Basel-Stadt und Schwyz starten Unterstützung für Corona-notleidende Branchen.
- Die Pandemie wird Schweizer Spitäler bis zu 2,6 Milliarden Franken kosten.
- Mittel aus dem Härtefallfonds sollen nur an grundsätzlich gesunde Unternehmen gehen.
Die Covid-19-Pandemie dürfte zu einem Strukturwandel im Spitalwesen führen. Sie wird gemäss einer Studie die Schweizer Spitäler 1,7 bis 2,6 Milliarden Franken kosten. Die Kantone Basel-Stadt und Schwyz starten Unterstützungsprogramme für notleidende Branchen und Firmen. Drei Viertel der 44 untersuchten Akutspitäler sind nicht profitabel genug für ausgeglichene Resultate in den nächsten fünf bis zehn Jahren.
Die Branche beschleunige daher den Strukturwandel, stellen die Studienautoren fest. Leistungen mehrerer Spitäler seien bereits in zukunftsträchtigere Strukturen überführt und stationäre Leistungen an weniger Standorten konzentriert worden. Zentral dabei sei die Umnutzung stationärer Flächen für ambulante Leistungen.
15 Millionen Franken für Hotellerie, Gastronomie und Tourismus
Mit Basel-Stadt und Schwyz stellen weitere Kantone Gelder für von der Pandemie besonders stark betroffene Branchen zur Verfügung. Im Kanton Basel-Stadt stehen 15 Millionen Franken für das Unterstützungsprogramm für Hotellerie, Gastronomie und Tourismus zur Verfügung.
Im Kanton Schwyz sollen betroffene Unternehmen mit nicht rückzahlbaren Beiträgen von insgesamt bis zu 13,2 Millionen Franken unterstützt werden.
Die Pandemie stürze die Wirtschaft im Kanton in eine tiefe Rezession. Dies stellt die Schwyzer Kantonalbank in ihrer Wirtschaftsprognose fest. Erwartet wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,5 Prozent. Dieser BIP-Rückgang entspreche dem Schweizer Durchschnitt.
Nicht alle sollen Mittel aus Härtefallfonds erhalten
Die Hochschule Luzern (HSLU) ist in einer Studie im Auftrag der Arbeitsgruppe Gastgewerbe Luzern einer Frage nachgegangen. Es ging darum, welche Gastrobetriebe Mittel aus Härtefallfonds erhalten sollen und welche nicht. Die Studie kommt zum Schluss, dass nur Unternehmen zum Zug kommen sollen, die grundsätzlich gesund wären. Solche, deren Fortbestand aber durch die aktuelle, ausserordentliche Krise gefährdet ist.
Deutlicher weniger HIV-Infektionen im 2020
Die Corona-Pandemie hat laut der Aidshilfe Schweiz zu einem Rückgang der HIV-Infektionen geführt. Im Jahr 2020 sind bisher rund ein Drittel weniger HIV-Infektionen gemeldet worden als in der Vorjahresperiode. Dies vermeldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Bis Montagmorgen sind in der Schweiz im laufenden Jahr lediglich 236 Ansteckungen mit dem HI-Virus gemeldet worden. Die Aidshilfe vermutet, dass sich entweder weniger Personen haben testen lassen oder diese weniger ungeschützte Sexualkontakte gehabt haben. 2019 waren im Gesamtjahr 421 neue HIV-Fälle registriert worden.