Studenten aus Zürcher Wohnung geworfen
Die Stadt Zürich hat Studenten aus 12 Wohnungen geworfen, um Platz für Ukraine-Flüchtlinge zu schaffen. Einer der Betroffenen ist verbittert.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach monatelanger Suche fand ein Tessiner Student eine Wohnung in Zürich.
- Doch kurz darauf wurde er rausgeworfen, um Platz für Ukraine-Flüchtlinge zu schaffen.
- Er fragt sich, ob die Stadt, die Eigentümerin, keine andere Lösung hätte finden können.
In der Stadt Zürich ist es nicht leicht, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Auch der Archäologiestudent Giona Conti musste dies erfahren, nach vier Monaten fand der Tessiner aber eine Bleibe. Doch kurz nach Einzug erhielt der 20-Jährige eine Mail, er, seine Mitbewohnerin und die Nachbarn, alles ebenfalls Studenten, müssen raus: Die Stadt, die Eigentümerin der Liegenschaft im Hirslanden-Quartier, braucht die zwölf Wohnungen für ukrainische Flüchtlinge. Darüber berichtet «tio.ch».
«Die Studenten werden alle vertrieben, um Platz für ukrainische Flüchtlinge zu schaffen», sagt der Student gegenüber dem Tessiner Portal. Er sei zwar dafür, Personen, die aus einem Krieg flüchten, aufzunehmen. «Aber man kann Schweizer, die bereits Schwierigkeiten haben, eine Unterkunft zu finden, nicht einfach rausschmeissen.»
Conti fragt, ob die Art und Weise, wie ihm die Kündigung mitgeteilt wurde, die beste war. Der Entscheid sei plötzlich gekommen, er habe keine Chance gehabt, zu antworten, er habe gehen müssen. Die Verbitterung sei deswegen «wirklich gross». Er frage sich, ob es nicht eine andere Lösung gegeben hätte.
Immerhin fand der Student wieder eine neue Bleibe. Dank der Hilfe eines Vereins, der Studenten dabei unterstützt, bezahlbare Wohnungen zu finden.
Der Fall von Conti und den Studenten aus den elf anderen Wohnungen ist kein Einzelfall: In Seegräben ZH musste ein Mieter wegen Flüchtlingen ausziehen. Windisch AG macht Schlagzeilen, weil 49 Mieter aus dem gleichen Grund rausgeworfen wurden.