Studie: Trotz mehr Neubaugesuchen bleibt Wohnungsmangel akut
Im zweiten Quartal wurde ein Anstieg der Neubaugesuche für Mietwohnungen verzeichnet. Dennoch bleibt der Wohnungsmangel bestehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Aktuell ist es in der Schweiz schwierig, Wohnraum zu finden.
- Dies, obwohl die Bautätigkeit weiter Fahrtaufnimmt.
- Die Zahl der Neubaugesuche für Mietwohnungen stieg im zweiten Quartal um 22 Prozent an.
Wohnraum bleibt in der Schweiz vorläufig ein knappes Gut. Für einen Hoffnungsschimmer sorgt die gestiegene Zahl an Neubaugesuchen für Mietwohnungen im zweiten Quartal. Es gebe Anzeichen dafür, dass die Bautätigkeit an Fahrt gewinnen könnte. Dies heisst es im quartalsmässig publizierten Bericht der Immobilienberatungsfirma Wüest Partner (WP) «Immo-Monitoring».
So sei die Zahl der Neubaugesuche für Mietwohnungen im zweiten Quartal um 22 Prozent angestiegen. Insgesamt seien dabei Baugesuche für gut 34'000 Mietwohnungen eingereicht worden.
Mit der höheren Zahl der Neubaugesuche werde darüber hinaus die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage noch nicht vollständig geschlossen. Kurzfristig dürfte daher der Wohnungsmangel weiterhin den Schweizer Mietermarkt prägen, so der Bericht.
Mieten steigen trotz erhöhter Bautätigkeit
Entsprechend zeichnet sich auch an der Preisfront noch keine Entspannung ab. Laut Wüest Partner ist der klassische Angebotsmietpreisindex im zweiten Quartal um 6,4 Prozent gestiegen.
Auf kurze Frist sei noch keine Trendwende bei der Mietpreisentwicklung zu erwarten. Dies, weil die Neubautätigkeit vorerst noch stocke und das Bevölkerungswachstum weiterhin dynamisch bleibe.
Dank der soliden Verfassung der Realwirtschaft rechnet das Beratungsunternehmen mit einem Beschäftigungswachstum im Gesamtjahr 2024 von 1,3 Prozent. Vor allem dank öffentlichkeitsnaher Branchen wie Gesundheit, Bildung oder öffentliche Verwaltung. Damit verbunden dürfte die Bevölkerung gemäss der Prognose um weitere 0,9 Prozent wachsen.
Nachfrage nach Wohneigentum bleibt hoch
Angesichts der angespannten Lage auf dem Mietwohnungsmarkt sowie der rückläufigen Hypothekarzinsen bleibe wenig überraschend auch die Nachfrage nach Wohneigentum rege. Die Preise dafür seien zuletzt vielerorts wieder dynamischer angestiegen als noch Ende 2023.
Eigentumswohnungen haben dabei mit 3,5 Prozent im zweiten Quartal noch stärker aufgeschlagen als Einfamilienhäuser (+2,5 %). Büroflächen sind laut Wüest Partner derzeit schweizweit rund 3,75 Millionen Quadratmeter zur Vermietung ausgeschrieben. Das sind gut 7 Prozent weniger als Mitte des Vorjahres.
Die Angebotsverknappung beeinflusst entsprechend auch die Entwicklung der Angebotsmieten. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind sie zwar etwas gesunken, im Vergleich zum ersten Quartal 2024 hingegen wieder gestiegen. Für das Gesamtjahr sei insgesamt eine stabile Entwicklung der Mietpreise im Büroflächenmarkt zu erwarten.