Südafrikanischer Unternehmer im Thurgau geimpft

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Frauenfeld,

Der Unternehmer Johann Rupert liess sich in Frauenfeld gegen das Coronavirus impfen. Dabei handelt es sich um eine Testimpfung.

Impfung
Viel Impfdosen sind in der Schweiz, doch nicht alle wurden verimpft. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Johann Rupert wurde in Frauenfeld gegen das Coronavirus geimpft.
  • Dabei hat er weder Wohnsitz im Thurgau, noch erfüllt er die Kriterien für die erste Phase.
  • Er gehört jedoch zur Risikogruppe, zudem handelt es sich um eine Testimpfung.

Der südafrikanische Unternehmer Johann Rupert ist in Frauenfeld gegen das Coronavirus geimpft worden. Im Thurgau werden die Impfzentren von der Hirslanden-Gruppe betrieben. Rupert ist über ein Firmengeflecht mitbeteiligt an der Hirslanden-Gruppe.

Johann Rupert habe weder einen Wohnsitz im Kanton Thurgau, noch erfülle er beim Alter die Kriterien für eine Impfung gegen das Coronavirus in dieser ersten Phase. Trotzdem habe er sich vor dem offiziellen Start der Impfkampagne in Frauenfeld impfen lassen können. Dies heisst es in den Online-Ausgaben der Tamedia-Zeitungen vom Donnerstag.

Rupert an der Hirslanden-Gruppe beteiligt

Der Hintergrund: Rupert sei Mehrheitsbesitzer des Luxuskonzerns Richemont und über ein Firmengeflecht beteiligt an der Hirslanden-Gruppe, die im Thurgau die Impfzentren betreibe.

Auf Anfrage von Keystone-SDA bestätigte ein Hirslanden-Sprecher, dass Rupert in Frauenfeld geimpft worden sei. Es habe sich um eine Testimpfung gehandelt. Rupert gehöre zur Risikogruppe und erfülle damit die Kriterien.

SVP
Urs Martin (SVP). - Keystone

Am 13. Januar hatte der Kanton Thurgau über die Zusammenarbeit mit Hirslanden für den Betrieb der Impfzentren informiert. Deren Gesamtpaket habe nach einem mehrstufigen Evaluationsprozess im Vergleich zu den Mitbewerbern am meisten überzeugt, hiess es dazu.

Hirslanden-Gruppe nimmt fünf bis zehn Testimpfungen vor

Der Thurgauer Gesundheitsdirektor Urs Martin (SVP) war vor seiner Wahl im März 2020 für die Hirslanden-Gruppe tätig gewesen. Auf Anfrage erklärte er, er sei deswegen beim Entscheid über die Vergabe der Impfungen in den Ausstand getreten.

Die Hirslanden-Gruppe habe die Erlaubnis des Kantons erhalten, fünf bis zehn Impfungen an Testpersonen vorzunehmen, um die Handhabung des komplexen Impfstoffs zu erproben. In die Auswahl der Testpersonen sei er nicht involviert gewesen, so Martin.

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