Suhrental wird vor 100-jährlichem Hochwasser geschützt
Das Projekt sieht auch vor, die Suhre zu revitalisieren und die Produktionsbedingungen für die Landwirtschaft zu verbessern. Die Abflusskapazität der Suhre ist auf einer Länge von mehr als zwei Kilometern im Siedlungsgebiet ungenügend, wie aus der Botschaft des Regierungsrats hervorgeht.
Von einem 100-jährlichen Hochwassers wären rund 45 Hektaren Bauzonen mit etwa 600 Gebäuden und diversen Industrieanlagen betroffen. Das Schadenpotenzial beträgt gemäss Regierungsrat rund 27 Millionen Franken.
Das Projekt sei in der Umweltkommission als «gewaltig, aber ausgereift» wahrgenommen worden, sagte Sprecherin Rosmarie Groux (SP). Der Verlust von Fruchtfolgeflächen werde bedauert. Alle Parteien im Parlament stellten sich hinter das Projekt. Baudirektor Stephan Attiger (FDP) sagte, das Projekt sei optimiert worden. Die hohen Anforderungen an die Renaturierung würden erfüllt.
Herzstück des Projekts ist ein Hochwasserrückhaltebecken im Raum Staffelbach. Das Becken soll das Hochwasser der Suhre oberhalb des Siedlungsgebiets zurückhalten und drosseln werden. Das Becken kommt in der Ebene der Suhre zwischen Staffelbach, Moosleerau und Reitnau zu liegen.
Es wird so ausgelegt, dass die von einem Rückstau betroffenen Infrastrukturen und Liegenschaften keinen Schaden erleiden. Weiter ist ein rund 150 Meter langer und im Durchschnitt drei Meter hoher Rückhaltedamm geplant.
Dank des Kombiprojekts Hochwasserschutz und Revitalisierung der Suhre bis zur Grenze der Kantone Aargau und Luzern zeichnen sich gemäss Regierungsrat erhebliche finanzielle Vorteile für die Gemeinden und den Kanton Aargau ab.
Der Grosse Rat bewilligte zwei Kredite: 26,35 Millionen Franken für das Kombiprojekt Hochwasserrückhaltebecken Staffelbach mit Revitalisierung der Suhre bis zur Kantonsgrenze. Hinzu kommt ein Kredit von 4,65 Millionen Franken für die Teilausbaumassnahmen in Schöftland, Oberentfelden, Suhr und Buchs.
Der Bund beteiligt sich mit 21,1 Millionen Franken an den Gesamtkosten, der Kanton mit 4,23 Millionen Franken und die Aargauische Gebäudeversicherung mit 880'000 Franken. Die restlichen 4,79 Millionen Franken werden auf die beteiligten Gemeinden verteilt - gemäss ihrem Anteil an der Reduktion des überfluteten Gebiets im Siedlungsgebiet.