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Sulzer holt Mitarbeiter aus dem Home-Office

Stephan Felder
Stephan Felder

Winterthur Stadt,

Kein Home-Office mehr bei Sulzer: Der Schweizer Konzern passt seine Arbeits-Regelungen überraschend und per sofort an.

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Sulzer-Chefin Suzanne Thoma holt die Mitarbeitenden zurück ins Büro. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sulzer-Mitarbeitende werden aus dem Home-Office zurückgepfiffen.
  • Der Entscheid der Unternehmensleitung kommt überraschend und vor allem schnell.
  • Zudem sorgt die Kommunikation des Unternehmens für Verwirrung.

Fertig Home-Office bei Sulzer: Das traditionsreiche Schweizer Industrieunternehmen hat überraschend beschlossen, seine entsprechenden Regelungen deutlich zu verschärfen. Die vollständige Anwesenheitspflicht im Büro wird wieder eingeführt, schreibt der «Blick».

Der Entscheid wurde von der Führung um CEO und Verwaltungsratspräsidentin Suzanne Thoma getroffen. Er betrifft insbesondere die Schweizer Standorte und hat für erhebliche Unruhe unter den Mitarbeitenden gesorgt.

Vorher waren zwei Tage Home-Office möglich

Vor der Änderung durften Büroangestellte mit einem 100-Prozent-Pensum zwei Tage pro Woche von zu Hause arbeiten. Dies entsprach einem gängigen Modell, das seit der Corona-Pandemie in vielen Unternehmen verbreitet war.

Arbeitest du im Homeoffice?

Der plötzliche Schritt zur Abschaffung dieser Flexibilität stellt für viele Angestellte eine grosse Herausforderung dar. Besonders Mitarbeitende, die durch Home-Office ihr Familienleben besser organisieren konnten, müssen nun ihre gesamte Alltagsstruktur neu überdenken.

Sulzer: Kommunikation sorgt für Verwirrung

Mitarbeiter, die kürzlich bei Sulzer angefangen haben wurden teils sogar mit der Aussicht auf Home-Office angeworben. Natürlich fühlen sich diese Mitarbeitenden erst recht vor den Kopf gestossen.

Die interne Kommunikation des neuen Präsenzmodells erfolgte per E-Mail. Sie sorgte zunächst für Verwirrung, sowohl bei Mitarbeitenden als auch bei Führungskräften.

Besonders brisant: Führungskräfte, die das Modell umsetzen müssen, arbeiten selbst teils weiter im Home-Office. Dieser Widerspruch hat zusätzliche Unzufriedenheit ausgelöst.

Im Ausland weniger streng

Sulzer begründet den Schritt damit, dass physische Anwesenheit die Zusammenarbeit und den Teamgeist fördere. Das Ziel: das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen.

Allerdings bleibt unklar, warum diese Entscheidung so abrupt und ohne Vorwarnung eingeführt wurde. Zudem gibt es Berichte, dass in internationalen Niederlassungen die Regelungen weniger streng gehandhabt werden, was die Situation weiter verkompliziert.

Ausnahmen bleiben möglich

Sulzer-Sprecherin Marlène Betschart betont im «Blick»-Artikel zwar, dass Home-Office in bestimmten Ausnahmefällen weiterhin möglich sei. Dies müsse jedoch im Einzelfall mit den Vorgesetzten abgestimmt werden.

Dennoch bleibt die plötzliche Änderung für viele Angestellte ein harter Einschnitt, der zu Spannungen innerhalb des Unternehmens geführt hat.

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Kommentare

User #2276 (nicht angemeldet)

Ob jemand im HO ordentlich arbeitet, oder nicht, hängt ausschließlich vom Charakter und der damit einhergehenden Arbeitsmoral ab. Wer sich in den eigenen 4 Wänden während der Arbeitszeit zu leicht ablenken lässt, der wird auch in der Firma seine Arbeitszeit nicht ausschließlich mir produktiver Tätigkeit füllen. Die Möglichkeit HO nutzen zu dürfen erzeugt Spannungen zwischen unterschiedlichen Beschäftigungsgruppen. Als Hauptgrund gilt schlicht und einfach Neid und fehlendes Vertrauen, da jobbedingt nicht alle Mitarbeitenden den Rahmen für ihre Tätigkeit flexibel gestalten können. All jene, die sich jetzt am meisten dagegen aussprechen, sind jene, die auch in der Firma keinen produktiven Beitrag leisten.

User #4212 (nicht angemeldet)

Diejenigen die jetzt am meisten ausrufen haben sicher nicht viel im Homoffice gearbeitet Jetzt müssen sie wieder

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