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Sulzer peilt nach Haselmeier-Übernahme weitere Zukäufe an

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Zürich,

Nach der 100-Millionen-Übernahme der Medizintechnikfirma Haselmeier fasst Sulzer weitere Zukäufe ins Auge. Die Firma führt auch schon entsprechende Gespräche.

bkw suzanne thoma
Greg Poux-Guillaume, Sulzer-Chef. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sulzer hat die Medizintechnikfirma Haselmeier übernommen.
  • Nun plant das Schweizer Industrieunternehmen weitere Zukäufe.
  • Der Konzern interessiert sich auch für das Wasser- und im Pumpenservice-Geschäft.

Auch nach der Übernahme der Medizintechnikfirma Haselmeier ist der Akquisitionshunger des Schweizer Industrieunternehmens Sulzer nicht gestillt. «Wir könnten sicherlich ein paar hundert Millionen Franken einsetzen». Dies sagte Konzernchef Greg Poux-Guillaume am Montag zur Nachrichtenagentur Reuters.

Sulzer peile weiterhin gezielte Zukäufe wie den der schweizerisch-deutschen Haselmeier an. Dafür bezahlten die Winterthurer 100 Millionen Euro.

«Wir könnten etwas Grösseres machen, wenn sich das Richtige ergibt.» Neben einer weiteren Stärkung des Gesundheitsgeschäfts sei der Konzern auch an Zukäufen im Wasser- und im Pumpenservice-Geschäft interessiert. Sulzer führe viele Gespräche, spruchreif sei derzeit aber nichts. Poux-Guillaume bestätigte damit in etwa Aussagen von Ende Mai.

Geschäftsausbau in die USA und nach Indien

Haselmeier stellt patentgeschützte Injektionssysteme her. Dazu gehörten sogenannte Pens, mit denen sich Patienten Medikamente etwa gegen Diabetes selbst verabreichen könnten. Damit ist die in Familienbesitz stehende Gesellschaft in einem ähnlichen Gebiet tätig wie die Schweizer Ypsomed.

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Sulzer expandiert im Bereich Injektionssysteme. (Symbolbild) - Keystone

Haselmeier erwirtschaftet mit 230 Mitarbeitern 36 Millionen Euro Umsatz. Zu den wichtigen Kunden gehören der deutsche Pharmakonzern Merck und Eli Lilly aus den USA. Aber auch mehrere kleinere Anbieter aus Deutschland und Italien befinden sich darunter, wie Divisionsleiter Girts Cimermans mitteilte.

Mit Investitionen in den Vertrieb und einen Vorstoss in die USA und nach Indien will er das Geschäft kräftig ausbauen. «Wir erwarten, dass sich der Umsatz innerhalb von vier oder fünf Jahren verdoppelt. Also es in den Bereich von 70 Millionen Franken schafft», sagte der Lette. Im gleichen Zeitraum soll sich die Betriebsgewinn-Marge (EBIT) auf rund 25 von bisher rund zehn Prozent erhöhen.

Davon dürfte die gesamte Division Applicator Systems profitieren. Diese produziert Applikatoren von Flüssigkeiten in der Dental-, Klebstoff-, Gesundheits- und Kosmetikbranche.

Erholung von Corona besser als erwartet

«Unsere Zielmarge liegt derzeit im Bereich von 20 Prozent. Mit unserem Produktmix werden wir uns in fünf Jahren einem Wert von 23 bis 25 Prozent nähern», sagte Cimermans. Angesichts der im Konzervergleich deutlich überdurchschnittlichen Bewertung schliesst Poux-Guillaume längerfristig eine Abspaltung der Division nicht aus.

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Gebäude des Industriekonzerns Sulzer. - Keystone

Mit Blick auf das laufende Geschäft sagte der Franzose, dass nach der coronabedingten Delle eine Erholung im Gang sei. «Im Gesamtbild bewegen wir uns im Rahmen dessen, was wir für die Erholung erwartet hatten, wenn nicht sogar etwas darüber.»

Die Prognose passe das Unternehmen gegenwärtig nicht an. Sulzer sei ohnehin eine von wenigen Firmen, die eine konkrete Aussage machten. «Aber wenn wir etwas sagen würden, dann wäre das sicher optimistischer und nicht pessimistischer als die bisherigen Angaben.»

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