Sunrise-CEO: 90-Millionen-Klage von Swisscom «ist aus der Welt»
Die Swisscom-Klage gegen Sunrise auf 90 Millionen Schadenersatz ist laut dessen CEO beigelegt. Man habe sich geeinigt.
Ein Streit zwischen den Telekomunternehmen Swisscom und Sunrise ist offenbar vom Tisch. «Die Klage ist aus der Welt. Wir haben uns in der Zwischenzeit mit Swisscom geeinigt», sagte Sunrise-Chef André Krause im Interview mit der «Handelszeitung» (Donnerstagausgabe).
Swisscom hatte Sunrise wegen eines Mobilfunk-Mitbenutzungsvertrags auf 90 Millionen Franken Schadenersatz verklagt, wie die Nachrichtenagentur AWP im Februar berichtet hatte. Die Klage wurde im Januar 2023 eingereicht, wie aus dem Geschäftsbericht des Sunrise-Mutterkonzerns Liberty Global hervorging.
Stillschweigen über Details der Einigung
«Wir haben mit Swisscom eine Lösung zu Bedingungen gefunden, die für uns ökonomisch unwesentlich sind», sagte Krause jetzt zur «Handelszeitung». Swisscom habe die Klage zurückgezogen. Ob Geld geflossen ist, wollte der Sunrise-CEO in dem Interview nicht sagen: «Wir haben Stillschweigen über die Details vereinbart.»
Die Swisscom hatte zuvor eine Verletzung des Vertrags über die Mitbenutzung des Mobilfunknetzes geltend gemacht, den die damalige Kabelnetzbetreiberin UPC mit der Swisscom im Jahr 2017 abgeschlossen hatte. UPC gab bekannt, für sein Mobilfunkangebot von Salt zur Swisscom zu wechseln.
Mit der Übernahme von Sunrise durch die UPC-Besitzerin Liberty Global begann ab Mitte 2021 dann aber die Migration der UPC-Mobilfunkkunden auf das Handynetz von Sunrise. Damit schaute die Swisscom in die Röhre.
Das Verfahren werde vor dem Handelsgericht Bern ausgetragen und sei noch hängig, sagte eine Gerichtssprecherin im Februar auf Anfrage von AWP. Weder die Swisscom noch Sunrise wollten damals Angaben zu dem laufenden Verfahren machen.