Super Tuesday: Macht Joe Biden oder Bernie Sanders das Rennen?
Das Präsidentschaftsrennen der US-Demokraten ist mit dem Superwahltag «Super Tuesday» in die heisse Phase gegangen. Wir halten Sie hier auf dem Laufenden.
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA wurde heute in 14 Bundesstaaten abgestimmt – sowie in der Schweiz.
- Fast ein Drittel aller Delegierten gibt es am «Super Tuesday» zu holen.
- Der Super-Wahltag wird zum Duell zwischen Joe Biden und Bernie Sanders.
- Wir halten sie im Liveticker auf dem neuesten Stand.
08:15 US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden hat bei den Vorwahlen der oppositionellen Demokraten laut Prognosen auch den wichtigen Bundesstaat Texas gewonnen. Der frühere US-Vizepräsident setzte sich US-Medienberichten zufolge am «Super Tuesday» in Texas knapp gegen seinen linksgerichteten Konkurrenten Bernie Sanders durch.
In Texas werden 228 und damit besonders viele Delegiertenstimmen für die Wahl des Präsidentschaftskandidaten vergeben.
05.20 Joe Biden holt sich seinen achten Sieg am «Super Tuesday». Der Ex-Vizepräsident gewinnt laut Hochrechnungen, die Vorwahl in Massachusetts, bei der es 91 Delegierte zu holen gibt.
Für die Senatorin Elizabeth Warren wäre der Sieg von Biden in ihrem Heimat-Staat eine grosse Niederlage. Sie wird sich nach dem «Super Tuesday» entscheiden müssen, ob ihre Kampagne überhaupt eine Zukunft hat.
05.10 Bernie Sanders wird laut Hochrechnungen den Bundesstaat Utah gewinnen. Es wäre der dritte Sieg des Abends für den linken Senator. In Utah gibt es insgesamt 29 Delegierte zu holen.
05.00 Der Nachrichtensender CNN hat ihre Prognosen auf die Delegierten-Anzahl heraufgerechnet. Damit ergibt sich zurzeit folgendes Bild: Biden 173, Sanders 114, Buttigieg 26, Warren 9, Klobuchar 7, Bloomberg 4, Gabbard 1.
Anmerkung: Buttigieg und Klobuchar haben ihre Präsidentschaftskampagne beendet und ihre Unterstützung Joe Biden zugesichert.
04.52 Joe Bidens lauf geht weiter. Der 77-Jährige holt laut Prognosen auch den US-Staat Minnesota. Diesen Sieg hat er wohl Amy Klobuchar zu verdanken. Die Senatorin war erst kurz vor dem Super Tuesday aus dem Rennen der US-Präsidentschaftsbewerber ausgestiegen und hat ihr Vertrauen dem Ex-Vizepräsident ausgesprochen. Klobuchar ist die Senatorin von Minnesota, damit war Biden der Sieg fast sicher.
04.39 Joe Biden lässt sich bei einer Veranstaltung in Los Angeles von seinen Anhängern für seine bisherigen sechs Prognosen-Siege feiern. «Es ist eine gute Nacht. Es ist eine gute Nacht», sagte Biden, während er neben seiner Frau Jill und seiner jüngeren Schwester Stand. «Es scheint besser zu werden. Sie nennen es nicht umsonst Super Tuesday», so der strahlende US-Präsidentschaftskandidat.
Sein Kontrahent des Abends Bernie Sanders sprach gleichzeitig vor Anhängern in seinem Heimat-Staat Vermont. Der linke Senator argumentierte, dass er der Kandidat sei, der am besten positioniert sei, um Präsident Trump zu schlagen. «Man kann Trump nicht mit der gleichen alten Politik schlagen», so Sanders und kritisierte damit das politische Establishment rund um Joe Biden.
04.20 Biden mit dem sechsten Winner des Abends! Laut Hochrechnungen gewinnt der 77-Jährige auch in Arkansas. Die Zahl der Delegierten ist aber auch in dem US-Bundesstaat mit 31 Delegierten eher gering.
04.00 Joe Biden wird laut Hochrechnungen mehrerer US-Medien auch Oklahoma gewinnen. Es wäre der fünfte Sieg des Abends, für den Ex-Vizepräsidenten. In Oklahoma gibt es 37 Delegierte aufs Konto.
03.38 Bernie Sanders wird gemäss Prognosen in Colorado siegen. Es wäre für den linken Senator nach Vermont der zweite Gewinn des Abends. In Colorado gibt es 67 Delegierte für den Gewinner der Vorwahl.
03.30 Gemäss Hochrechungen von CNN wird Joe Biden in Tennessee gewinnen. In dem US-Bundesstaat gibt es 64 Delegierte zu holen. Es wäre der vierte Sieg für Biden beim «Super Tuesday».
03.00 Um den Südstaat Texas zeichnet sich ein enger Zweikampf ab. Nach knapp einem fünftel der ausgezählten Stimmen liegt Sanders mit knapp 29 Prozent vor Biden mit 22 Prozent. Das könnte sich aber schnell wieder ändern. In Texas gibt es 228 Delegierte zu holen.
02.30 Die Senatorin Elizabeth Warren könnte ihren Heim-Staat Massachusetts an Bernie Sanders verlieren. Gemäss einer CNN-Prognose kommt Sanders auf 41 Prozent und Warren auf 39 Prozent.
Sollte die linke Senatorin den Staat tatsächlich an ihren Konkurrenten verlieren, könnte es sein, dass sie ihre Präsidentschafts-Kampagne nach dem «Super Tuesday» beenden wird. Sollte es dazu kommen, wird die progressive Politikerin wohl Bernie Sanders unterstützen.
02.01 Joe Biden holt gemäss Prognosen mehrere US-Medien auch den Bundesstaat Alabama. Das wäre für den früheren Vize-Präsidenten bereits der dritte Sieg beim «Super Tuesday». In Alabama gibt es 52 Delegierte abzuholen.
01.45 Der frühere Bürgermeister von New York Michael Bloomberg holt die meisten Stimmen in Amerikanisch-Samoa. In dem US-Aussengebiet ist das Resultat bereits definitiv, Bloomberg gewinnt damit die ersten sechs Delegierten.
01.30 Die nächsten Prognosen folgen, demnach soll sich Joe Biden auch den US-Bundesstaat North Carolina gesichert haben. Bei dem Staat im Süden der USA gibt es 110 Delegierte zu holen.
01.11 CNN hat die ersten Prognosen zum «Super Tuesday» veröffentlicht. Demnach wird Bernie Sanders seinen Heimat-Staat Vermont gewinnen und Joe Biden holt Virginia.
In Vermont gibt es lediglich 16 Delegierte zu holen, in Virginia sind es hingegen 99. Es sieht also danach aus, als ob der Ex-Vizepräsident das Momentum nutzen kann.
Wegen der verschiedenen Zeitzonen werden in den kommenden Stunden nach und nach die Ergebnisse aus insgesamt 14 Bundesstaaten und dem US-Aussengebiet Amerikanisch-Samoa erwartet.
Die ersten Wahllokale haben inzwischen geschlossen. Im grössten Bundesstaat Kalifornien mit fast 40 Millionen Einwohnern schliessen die Wahllokale um 05.00 Uhr MEZ. Mit ersten Ergebnissen wird jeweils nach Schliessung der Wahllokale gerechnet.
00.27
Im US-Bundesstaat Tennessee bleiben Wahllokale bei den Präsidentschaftsvorwahlen angesichts schwerer Tornadoschäden in der Hauptstadt Nashville eine Stunde länger geöffnet. Das heisst sei schliessen um 20 Uhr am Dienstagabend Ortszeit (3.00 Uhr Mittwoch MEZ).
Der Sturm hatte in Tennessee schwere Schäden angerichtet und mindestens 25 Menschen das Leben gekostet. Rund 70 000 Menschen in Nashville und angrenzenden Gebieten hatten laut örtlichem Katastrophenschutz demnach keinen Strom mehr.
23.00 Auch in der Schweiz wurde am «Super Tuesday» abgestimmt. Bei den demokratischen Wählerinnen und Wählern in Genf führte am Dienstag Elizabeth Warren, sie liegt vor Bernie Sanders und Joe Biden. Michael Bloomberg erhält nur sieben Prozent der Stimmen.
Nach den am Abend von den Genfer Wahllokalbeamten angekündigten Teilergebnissen erhält Warren 33 Prozent der Stimmen. Auf Sanders entfallen 31 Prozent der Stimmen, auf Biden 28 Prozent. Die Anzahl der Stimmberechtigten wurde in den Wahllokalen in Genf nicht angegeben. Gezählt wurden nur die im Wahllokal abgegebenen Stimmen.
Gemäss Angaben des Wahlbüros haben aber wegen des Coronavirus möglicherweise viele Wähler ihre Stimme elektronisch abgegeben. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete, war das Wahlbüro mit Desinfektionsmitteln ausgerüstet.
In Zürich lag bei den Wählerinnen und Wählern Sanders mit 38,1 Prozent vor Warren (28,6 Prozent), auf Biden entfielen 20,6 Prozent und auf Bloomberg 6,3 Prozent der Stimmen. Auch hier wurden lediglich die im Wahllokal abgegebenen Voten gezählt. Die Wahlen werden am Samstag in Genf und Zürich weitergeführt.
Am Samstag und kommenden Dienstag werden in Basel die Stimmen abgegeben. Alle Daten werden geprüft und validiert, bevor sie am 23. März formalisiert werden. Insgesamt haben die Demokraten im Ausland 230 Wahllokale in verschiedenen Ländern eingerichtet.
22.05 Uhr Bei den Vorwahlen in 14 Bundesstaaten galt der linke Senator Bernie Sanders am Dienstag als klarer Favorit. Zuletzt war aber Ex-Vizepräsident Joe Biden im Aufwind: Er bekam vor dem Super-Dienstag die Unterstützung der ausgeschiedenen Bewerber Pete Buttigieg und Amy Klobuchar.
Biden will am «Super Tuesday», bei dem rund ein Drittel aller knapp 4000 Delegiertenstimmen zur Wahl des Präsidentschaftskandidaten der Demokraten vergeben werden, seine Position als wichtigster Rivale von Senator Sanders im Vorwahlkampf festigen.
Der Ex-Vizepräsident hatte den Vorwahlstart verpatzt, dann aber am Samstag im Bundesstaat South Carolina einen triumphalen Erfolg eingefahren.
Umfragen zum Super-Dienstag wie auch die landesweiten Befragungen sahen zuletzt Sanders klar vorne. Der 78-Jährige dürfte unter anderem den bevölkerungsreichen Bundesstaat Kalifornien für sich entscheiden, in dem allein 415 Delegierte vergeben werden.
Der Erfolg des selbsternannten «demokratischen Sozialisten» Sanders, der seinen Anhängern eine «politische Revolution» verspricht, weckt bei vielen Demokraten aber grosse Sorgen: Sie fürchten, dass der Senator wegen seiner linken Positionen Wähler der politischen Mitte verschrecken und deswegen letztlich gegen Amtsinhaber Donald Trump verlieren könnte.
Das interne Präsidentschaftsrennen der Demokraten hat sich deswegen inzwischen zu einem Wettbewerb zwischen dem moderaten und dem linken Parteiflügel zugespitzt. Mit Buttigiegs und Klobuchars Unterstützung für Biden ist das Mitte-Lager zusammengerückt. Trump versucht, Öl ins Feuer zu giessen, und wirft den Demokraten einen «Putsch» gegen Sanders vor. Die Vorwahlen seien «manipuliert».
Biden, der sich im Wahlkampf immer wieder Versprecher und Aussetzer leistete, ist allerdings nicht der unangefochtene Anführer der moderaten Demokraten: Am Super-Dienstag steigt der Medienmilliardär und frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg in das Vorwahlrennen ein.
Der 78-Jährige, der die ersten vier Vorwahlen ausgelassen hatte, hat hunderte Millionen Dollar in den Wahlkampf gesteckt und ist in landesweiten Umfragen auf den dritten Platz vorgerückt. Ihm folgt auf dem vierten Platz die linke Senatorin Elizabeth Warren.
Die Vorwahlen ziehen sich noch bis in den Juni. Wer nach dem «Super Tuesday» das Handtuch wirft, wird sich zeigen. Bloomberg jedenfalls, machte bereits klar, dass er auch bei einer Niederlage nicht aufgeben will.
Der Präsidentschaftskandidat der Demokraten wird bei einem Parteitag im Juli gekürt. Er wird am 3. November gegen Amtsinhaber Trump antreten.