Joe Biden: Familie, Ausbildung und politische Karriere
Joe Biden hat bereits jetzt eine erfolgreiche politische Karriere hinter sich. Doch in seinem Privatleben musste der US-Präsident schwere Verluste hinnehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Joe Biden musste bereits mehrere Schicksalsschläge verkraften.
- Unter Barack Obama war er acht Jahre lang als Vizepräsident tätig.
- Im Jahr 2020 gewann er mit Kamala Harris den Wahlkampf gegen Donald Trump.
Joe Biden ist der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er gewann die Präsidentschaftswahl 2020 gegen den amtierenden Präsidenten Donald Trump.
Am 20. Januar 2021 erfolgte seine Amtseinführung. Der 1942 geborene Joe Biden ist somit der älteste Präsident in der Geschichte der USA.
An der Seite von Barack Obama diente Biden von 2009 bis 2017 bereits als 47. US-Vizepräsident.
Schwere Schicksalsschläge
Joe Biden, welcher mit bürgerlichem Namen Joseph Robinette «Joe» Biden Jr. heisst, wurde am 20. November 1942 in Pennsylvania geboren. Er ist in ärmlichen Verhältnissen in New Castle County, einem Vorort des Bundesstaats Delaware, aufgewachsen.
In den Jahren vor seiner politischen Karriere war Biden als Anwalt tätig. Zudem schloss er ein Studium mit den Schwerpunkten Politikwissenschaft und Geschichte ab.
Joe Bidens Leben ist geprägt von mehreren Schicksalsschlägen. Seine erste Frau Neilia Hunter und seine Tochter kamen 1972 bei einem Autounfall ums Leben. Aus der Ehe hatte Biden noch zwei Söhne. Einer der beiden, Beau Biden, starb im Jahr 2015 an einem Gehirntumor.
Rund fünf Jahre nach dem tragischen Unfall heiratete Biden erneut. Die Ehe mit Jill Tracy Jacobs hält bis heute an. Im Jahr 1981 kam zudem die gemeinsame Tochter Ashley zur Welt.
Karriere in der Politik
Als einer der jüngsten Kandidaten, im Alter von nur 29 Jahren, gewann Joe Biden 1973 die Wahl in den US-Senat. Er vertrat den Bundesstaat Delaware bis hin zu seiner Vizepräsidentschaft im Jahr 2009. Biden war zudem mehrere Jahre lang Teil des US-Justizausschusses. Daneben war er der Vorsitzende des US-Komitees für Aussenpolitik.
Bereits früh zeichnete sich ab, dass der Demokrat früher oder später für die US-Präsidentschaft kandidieren wird. Das erste Mal reichte er seine Kandidatur im Jahr 1988 ein. Doch wegen Plagiatsvorwürfen stieg er damals bereits nach nur sechs Wochen wieder aus dem Rennen aus. Ihm wurde vorgeworfen, eine Rede kopiert zu haben.
Dann, im Jahr 2008 galt Biden erneut als potenzieller Präsidentschaftskandidat für die US-Wahlen. Doch auch da zog er seine Kandidatur bereits nach kurzer Zeit wieder zurück. Grund dafür war eine Abstimmung im demokratischen Vorwahlprozess, bei welcher er nicht überzeugen konnte.
Doch Joe Biden sollte es trotzdem ins Weisse Haus schaffen. Denn: noch im selben Jahr gewann er an der Seite von Barack Obama die Präsidentschaftswahl. Im Jahr 2009 begann seine offizielle Amtszeit als Vizepräsident in Washington.
Vizepräsident von Barack Obama
Er trat somit in die Fussstapfen von Dick Cheney, dem Vizepräsidenten von George W. Bush. Anders als viele seiner Vorgänger agierte Joe Biden vor allem im Hintergrund. So unterstützte er Präsident Obama insbesondere in der Innen- und Aussenpolitik.
Nachdem die Amtszeit der Obama-Regierung in Washington geendet hatte, kam Joe Biden erneut als möglicher Präsidentschaftsbewerber der Demokraten auf. Doch er verkündete, dass er an der US-Wahl nicht teilnehmen werde. Grund dafür war sein Sohn Beau Biden, welcher im Mai 2015 an Krebs verstarb.
Ganz zurückgezogen hat er sich aber dennoch nicht. Im Jahr 2016 unterstützte er mehrere Wahlkampfauftritte von Hillary Clinton, die gegen den Republikaner Donald Trump ins Rennen ging.
US-Wahlkampf 2020 gegen Trump
Im Frühling 2019 gab Joe Biden seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2020 bekannt. Bernie Sanders startete jedoch deutlich besser in den Vorwahlkampf als der Wunschkandidat des Partei-Establishments Biden. Erst im Februar 2020 konnte Biden Sanders erstmals übertrumpfen und lag fortan auf dem ersten Platz der Vorwahlen der Demokraten. Wenige Monate später gab Bernie Sanders seinen Rückzug aus dem Wahl-Rennen bekannt.
Einer Nomination für die Wahl 2020 stand somit nichts mehr im Wege. Als Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin wählte er die Politikerin und Juristin Kamala Harris.
Biden und Harris traten im US-Wahlkampf gegen den amtierenden Präsidenten Donald Trump und dessen Vizepräsidenten Mike Pence an. Die Wahlkampf-Strategie Bidens bestand vor allem darin, die umstrittene Amtsführung von Trump ins Licht zu rücken.
Joe Biden ist 46. Präsident der USA
Auch das Coronavirus wurde zu einem grossen Thema in seiner Wahlkampagne. Denn: US-Präsident Donald Trump sorgte mit seinen umstrittenen Aussagen zur Corona-Pandemie in den USA für viel Furore. Joe Biden nutzte diese Gelegenheit, um den US-Bürgern seine Strategie zur Bekämpfung der Corona-Krise zu präsentieren.
Trump und Biden lieferten sich im Rahmen der US-Wahl 2020 zwei TV-Duelle. Laut US-Analysten war letzterer der klare Gewinner der Debatten. Donald Trump soll es Experten zufolge nicht geschafft haben, unentschlossene Wähler für sich zu gewinnen.
Der US-Wahltag fand am 3. November 2020 statt, wobei Bidens Sieg erst vier Tage später, am 7. November feststand.
Der entscheidende Bundesstaat war Pennsylvania, welcher Biden zu uneinholbaren 273 Wahlmänner-Stimmen verholfen hat. Letzten Endes gewann er gegen Trump mit insgesamt 306 Wahlleuten.
Schlagzeilen und Kritik
Während des Wahlkampfs wurden verschiedene Vorwürfe gegen Joe Biden laut. Unter anderem wurden ihm unangebrachte Handlungen gegenüber Frauen und Kindern nachgesagt. Mehrere Personen berichteten, dass sie sich aufgrund von Berührungen und Umarmungen unwohl fühlten.
Im März 2020 wurden zudem Anschuldigungen der sexuellen Nötigung laut. Grund dafür war die Aussage einer früheren Mitarbeiterin im US-Senat, Tara Reade. Laut Reade wurde sie Opfer eines sexuellen Übergriffs durch Joe Biden.
Der Katholik lehnt die Anschuldigungen bis heute ab. In einem öffentlichen Statement erklärte er, dass die Vorwürfe von Reade nicht der Wahrheit entsprechen. Sie seien nie passiert, hiess es. Es sei auch nie seine Absicht gewesen, bei einer Person mit Berührungen Unwohlsein auszulösen.