SVP-Mann will Ehrenkodex gegen Extremismus
Der Berner SVP-Grossratskandidat Thomas Schori hat eine Pnos-Vergangenheit. Die Parteispitze wusste von nichts. Nun fordert Schoris Parteikollege Yannick Buchter eine Anpassung des parteiinternen Ehrenkodex, damit sich so eine Fall nicht wiederholt.
Das Wichtigste in Kürze
- SVP-Mann Thomas Schori kandidiert für den Bernischen Grossen Rat.
- Schori war früher Pnos-Mitglied, die SVP wusste dies nicht.
- Ein Parteikollege fordert nun neue Spielregeln, um solche Fälle zu verhindern.
Thomas Schori kandidiert für den Grossen Rat in Bern. Der 45-jährige Bauunternehmer steht auf der Liste Mittelland-Nord und will am 25. März für die SVP ins Kantonsparlament einziehen. Am vergangenen Wochenende wurde publik, dass Schori vor dem Eintritt in die Volkspartei Mitglied der rechtsextremen Pnos war. Werner Salzmann, Parteipräsident der bernischen SVP, wusste davon nichts und reagierte überrascht.
Nun geht Yannick Buchter, ebenfalls SVP-Grossratskandidat auf der gleichen Liste wie Thomas Schori, in die Offensive. Als Politiker mit jüdischem Grossvater fordert er, dass sich solche Geschichten nicht wiederholen können. «Die Kandidaten und ihre Vorgeschichte müssen besser durchleuchtet werden», sagt Buchter. Deshalb fordert er eine Anpassung im parteiinternen Ehrenkodex.
«SVP-Kandidaten besser durchleuchten»
Diesen müssen Parteimitglieder, welche auf eine Wahlliste aufgenommen werden, unterschreiben. Auf dem Ehrenkodex befinden sich Punkte wie Verpflichtungen im Wahlkampf, Verbot negativer Propaganda und eine Loyalitätserklärung. Buchter will nun seiner Partei den Vorschlag machen, dass auch die Offenlegung einer rechtsradikalen Vergangenheit zwingend in den Ehrenkodex aufgenommen werden soll.