Swissmem-Chef will keine Staatshilfe für Stahl-Industrie

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Bern,

Gelder vom Bund für die geschwächten Stahlfirmen in der Schweiz? Nein, findet Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher.

Mitarbeiter der Stahl Gerlafingen
Die Stahlindustrie sei «nicht systemrelevant», sagt der Swissmem-Direktor. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Stefan Brupbacher spricht sich gegen Staatssubventionen für Stahl Gerlafingen und Co. aus.
  • Diese seien teuer und nicht nachhaltig, erklärt er.

Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher hat die staatliche Unterstützung der Stahlindustrie sowie einzelner Firmen abgelehnt. Die Stahlindustrie sei nicht systemrelevant, sagte Brupbacher in einem Interview mit «SonntagsBlick».

Subventionen seien teuer und würden auf die Dauer nicht funktionieren, sagte der Direktor des Industrieverbands in dem am Sonntag veröffentlichten Interview. Die weltweite Überproduktion sei ein strukturelles Problem. Strukturwandel lasse sich nicht aufhalten, sagte Brupbacher.

Stefan Brupbacher äussert sich zu den geforderten Staatshilfen für Stahlfirmen. (Archivbild) - keystone

Auch wenn die Stahlindustrie eine sehr wichtige Arbeit leiste, systemrelevant sei sie nicht. «Es gibt mehr als genug Möglichkeiten im Ausland an Stahl zu kommen», sagte der Verbandsdirektor.

Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten würden davon profitieren, dass das Ausland seine Exportindustrie subventioniere. «Die Schweiz sollte sich an diesem Unsinn nicht beteiligen», sagte er.

Besser auf Kurzarbeit setzen

Der Verband sei grundsätzlich gegen die staatliche Unterstützung einzelner Branchen und Unternehmen. Zentral seien Massnahmen wie Kurzarbeit. Zudem sollten grosse Stromverbraucher wie Stahlfirmen – analog zum Vorschlag der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates – auf den Stromaufschlag für die Winterreserve verzichten dürfen.

Im Gegenzug müssten sie sich bei einer Strommangellage dazu verpflichten, ihre Produktion herunterzufahren oder einzustellen, sagte der Verbandsdirektor.

Soll der Bund der Stahlindustrie helfen?

Brupbacher blies ins gleiche Horn wie zuvor der Bundesrat. Die Landesregierung lehnte staatliche Förderungen ab und setzte auf bessere Rahmenbedingungen. Auch Wirtschaftsminister Guy Parmelin erachtet die Stahlindustrie nicht als systemrelevant, wie er im März zum Schweizer Radio SRF sagte.

Stahl Gerlafingen wartet derzeit auf politische Entscheide auf Bundesebene. Das zur italienischen Beltrame-Gruppe gehörende Stahlwerk im Kanton Solothurn hat laut seinem CEO Alain Creteur nie um Subventionen gebeten. Es gehe um die Wiederherstellung fairer Wettbewerbsbedingungen.

Kommentare

User #4580 (nicht angemeldet)

Nun, offenbar sind diese Stahlfabrik und Arbeiter in "Not". Wieso soll man da nicht aushelfen. Wenn der Laden wieder läuft kann über Rückgaben gesprochen werden. MIt jedem Arbeitsplatz geht Fachwissen verloren. Der BR entwicklet sich zur Ampel-Politik.

User #295 (nicht angemeldet)

Wir haben keine Auto Fabriken. Sind Autos denn nicht auch System relevant. Frage nur.

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