Terre des Hommes befürchtet Millioneneinbusse nach Trump-Entscheid
Das Schweizer Hilfswerk Terre des Hommes ist laut eigenen Angaben von der US-Entscheidung betroffen, Zahlungen für Auslandshilfe einzustellen.
Auch das in der Schweiz ansässige Hilfswerk Terre des Hommes ist laut eigenen Angaben vom Entscheid der US-Regierung betroffen, Zahlungen für die Auslandhilfe vorerst einzustellen. Terre des Hommes mit Sitz in Lausanne befürchtet einen Einnahmenausfall von 10 Millionen US-Dollar pro Jahr.
Wie die Kinderrechtsorganisation am Donnerstag bekanntgab, verlieren rund 1,5 Millionen Begünstigte lebensnotwendige Unterstützung, wenn die US-Regierung ihren Ende Januar bekanntgegebenen Entscheid bestätigt. Betroffen wären insbesondere Hilfsprojekte von Terre des Hommes in Bangladesch und Ägypten.
Die Verträge von insgesamt 440 zum Teil langjährigen Mitarbeitenden hätten bereits suspendiert oder ausgesetzt werden müssen, schreibt Terre des Hommes Lausanne weiter. 200 davon waren in Bangladesch tätig, über 100 in Ägypten. Auch Projekte in Ländern wie Kenia, Libanon, Afghanistan und Burkina Faso seien betroffen.
Terre des Hommes-Aufforderung
Die Stiftung Terre des Hommes Lausanne ruft die USA auf, den Zahlungsstopp wieder aufzuheben. Die internationale Gemeinschaft müsse ihre Verantwortung gegenüber hilfsbedürftigen Menschen wahrnehmen.
Das US-Aussenministerium hatte Ende Januar bekanntgegeben, Aussenminister Marco Rubio habe eine Überprüfung aller ausländischen Hilfsprogramme eingeleitet. Dies, um sicherzustellen, dass sie effizient seien und mit der US-Aussenpolitik im Rahmen der Amerika-zuerst-Agenda übereinstimmten.
Die US-Administration hat vorerst einen 90-tägigen Stopp eines Grossteils der Auslandshilfen beschlossen. Doch Terre des Hommes befürchtet, die Hilfsgelder könnten ganz ausbleiben.
Terre des Hommes Lausanne könnte 10 Millionen US-Dollar verlieren
Terre des Hommes Lausanne verfügt über ein Jahresbudget von etwa 95 Millionen Franken. Eine Einbusse von zehn Millionen US-Dollar würde also etwa eine zehnprozentige Einnahmeneinbusse bedeuten.
Die Organisation gehört – wie acht weitere Terre-des-Hommes-Einheiten auch – zur Internationalen Föderation von Terre des Hommes. Es gibt auch die Organisation Terre des Hommes Schweiz mit Niederlassungen in Basel und Genf. Laut eigenen Angaben ist die Stiftung Terre des Hommes mit Sitz in Lausanne das grösste Schweizer Kinderhilfswerk.
Wie Terre-des-Hommes-Mediensprecher Cyril Schaub auf Anfrage bekanntgab, wird das Hilfswerk versuchen, die US-Gelder anderswo hereinzuholen, also mit Spenden von Privaten oder staatlichen Geldern. Doch auch andere Hilfswerke seien vom Entscheid der US-Regierung betroffen.