Tessiner Bürgermeisterin will keine Warnschilder aufstellen
Trotz dem tragischen Tod eines 14-Jährigen im Bleniotal TI will die dortige Bürgermeisterin keine Warnschilder bei einer vermeintlichen Abkürzung aufstellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 14-Jähriger nahm beim Abstieg in Blenio TI eine alte Abkürzung und stürzte in den Tod.
- Nun wird über Warnschilder für den längst verlassenen Pfad diskutiert.
- Die Bürgermeisterin der Tessiner Gemeinde zeigt sich aber skeptisch.
Die Tessin-Wanderung einer Gruppe aus Italien endet am Sonntag in einer Tragödie: Ein 14-Jähriger stürzt im Bleniotal TI über 100 Meter in den Tod. Der junge Italiener reisst dabei einen Kollegen (15) mit in die Tiefe. Ein Schweizer (13) will helfen und stürzt ebenfalls ab. Die zwei überlebenden Teenager liegen in Lugano TI auf der Intensivstation, ihr Gesundheitszustand gilt nach wie vor als sehr ernst.
Die etwa 20-köpfige Gruppe, darunter einige Erwachsene, befand sich zur Unfallszeit auf dem Abstieg von der Scaletta-Hütte. Laut dem «Corriere del Ticino» folgte ein Teil der Gruppe einem inoffiziellen Weg. Die gut sichtbare Abkürzung soll einige der Wandernden – darunter auch der tödlich verunfallte 14-Jährige – auf einen längst verlassenen Pfad gelockt haben.
In den Medien wird nun darüber diskutiert, ob diese Abkürzung, die auch nicht mehr als offizieller Wanderweg in Karten eingezeichnet ist, mit Warnschilder versehen werden sollte. Einige glauben, dass so, diejenigen abgeschreckt werden könnten, die sich der inoffiziellen Strasse stellen.
Doch die Bürgermeisterin von Blenio zeigt sich in einem neuen Bericht der Tessiner-Zeitung skeptisch. «Ich möchte nicht, dass es den gegenteiligen Effekt hat und das Risiko erhöht, anstatt es zu verringern», wird Claudia Boschetti Straub zitiert.
Die Politikerin glaubt demnach, dass «jemand wegen des Nervenkitzels die Gefahr eingehen» könnte. Die Zeitung hält fest, dass Boschetti Straub ihre eigene Meinung kundtue und sie das Thema noch nicht mit ihren Kollegen von der Gemeinde besprochen habe.