«The Old Oak»: Ein Sozialdrama, das die Herzen berührt
«The Old Oak» startet in den Kinos. Im Film geht es um den Frust der Menschen – und einen gutherzigen Pubbesitzer.
Das Wichtigste in Kürze
- «The Old Oak» feiert seine Premiere in den Kinos.
- Es ist ein Sozialdrama – mit pikantem Thema.
In einem vergessenen Ort im Nordosten Englands ist das Pub «The Old Oak» der letzte Treffpunkt für die lokale Gemeinschaft. Die ehemalige Bergbaugemeinde hat seit Jahrzehnten keine Arbeit und keine Perspektive mehr. Der Frust und die Wut der Menschen entladen sich in diesem maroden Pub. Wie «Falter» berichtet, geben sie dort den syrischen Flüchtlingen die Schuld an ihrer Misere.
Der gutherzige Pub-Besitzer TJ Ballantyne (Dave Turner) begrüsst jedoch diese Neuankömmlinge in seinem Lokal. Er versucht, eine Brücke zwischen den einheimischen Trunkenbolden und den traumatisierten Flüchtlingen zu schlagen.
«The Old Oak»: Ein Film von Ken Loach
Dieses Sozialdrama entsprang der Feder des 87-jährigen Regisseurs Ken Loach. «The Old Oak» ist Abschluss einer Trilogie, die mit «I, Daniel Blake» (2016) und «Sorry We Missed You» (2019) begann. In diesen Filmen widmet sich Loach mit Empathie dem Alltag der Arbeiterklasse.
In seinem letzten Film erforscht er zwei konträre Gruppen: Einerseits die prekären Kunden von TJ, die hilflos zusehen müssen, wie ihre Gemeinde zerfällt. Ihre Häuser werden online zu Spottpreisen verkauft. Andererseits handelt es von traumatisierten Menschen wie Yara (Ebla Mari), eine junge Fotografin aus Syrien.
Treffpunkt für Einheimische und Neuankömmlinge
TJ öffnet das Hinterzimmer seines Pubs als sozialen Treffpunkt. Mithilfe einer örtlichen Flüchtlingshelferin versucht er, Einheimische und Neuankömmlinge beim gemeinsamen Essen zusammenzubringen. Doch plötzlich wird ihm vorgeworfen, seine «eigenen» Leute zu vergessen.
Die fremdenfeindlichen Parolen am Stammtisch wirken sehr plakativ, aber Loach bleibt seinem naturalistischen Stil treu. Seine Empathie für seine Figuren ist stets gross. Er zeigt, dass er den Glauben an das Gute nicht verloren hat.