Trost spenden – Mit diesen Tipps helfen Sie richtig
Das Wichtigste in Kürze
- Menschen in Trauer Trost zu spenden, ist nicht leicht.
- Die Trauernden reagieren unterschiedlich auf Worte und Gesten. Hören Sie daher immer zu.
- Unterstützen Sie Betroffene nachhaltig, auch nach der aktiven Trauerzeit.
Eine schwere Erkrankung, finanzielle Probleme oder der Tod eines Angehörigen sind nur einige der vielen Schicksalsschläge, die Menschen ereilen können. Wir möchten ihnen unterstützend zur Seite stehen und Trost spenden, leicht ist dies aber nicht. Die richtigen Worte zu finden fällt vielen schwer, schliesslich durchlebt das Gegenüber gerade eine schwere Krise.
Trost spenden durch Zuhören
In einer solchen Situation ist es wichtig zu wissen, dass Sie niemandem sein momentanes Leid abnehmen können. Familienangehörige, Lebenspartner oder Freunde sollten daher nicht versuchen, die Probleme selbst lösen zu wollen. Der Schlüssel für eine gute, nachhaltige Unterstützung und Anteilnahme ist das Zuhören.
Über die eigenen Gedanken und Probleme zu sprechen, fällt nicht allen leicht. Lassen Sie sich daher Zeit und bedrängen Sie den Betroffenen nicht mit Ihren Fragen. Viele trauernde Menschen bevorzugen die Ruhe und den Rückzug, was Sie akzeptieren müssen. Zudem sind nicht alle bereit, über Probleme zu sprechen oder benötigen eine andere Art der Zuwendung.
Hier können auch simple Gesten wie Umarmungen viel bewirken. Diese Art, Trost zu spenden, kommt wiederum aber nicht bei allen gut an. Beobachten Sie die Reaktionen Ihres Gegenübers, bei andauernder, ablehnender Haltung sind körperliche Berührungen nicht der richtige Weg.
Auf Redewendungen wie «Du musst jetzt stark sein» oder «Bald ist es vorbei» sollte verzichtet werden. Mit solchen Aussagen laufen Sie Gefahr, die Probleme des Betroffenen herunterzuspielen und nicht als ernstzunehmend zu betrachten. Die richtigen Worte zu finden ist schwer, signalisieren sie dem Trauernden daher, dass Sie für ihn da sind.
Trotz Trauer zurück in den Alltag
Erkundigen Sie sich, ob Sie dem Betroffenen alltägliche Arbeiten und Aufgaben abnehmen können. Menschen in Trauer fällt es oft schwer, ihren Alltag am Laufen zu halten. Daher kann bereits die Abnahme von kleinen Aufgaben wie Aufräumen oder Einkaufen vieles positiv verändern.
Gleichzeitig sollten Sie Betroffene darin unterstützen, wieder in ihren Alltag zurückzufinden. Die erneute Aufnahme von Routinen kann Sicherheit spenden und den Weg zurück zur Normalität ebnen. Drängen Sie aber niemanden hierzu, die Person in Trauer entscheidet selbst, wann sie für einen solchen Schritt bereit ist.
Haben Sie weiter keine Angst vor den Emotionen eines Betroffenen. Im Laufe des Trauerprozesses durchlaufen Menschen verschiedene Gefühle, was wichtig und völlig in Ordnung ist. Zeigen Sie Ihrem Gegenüber, dass Sie seine Gefühle ernst nehmen und er sie offen zeigen darf.
Nachhaltige Unterstützung ist wichtig
Bieten Sie den Betroffenen über die Dauer der aktiven Trauer hinweg Ihre Hilfe an. Da sich Trauer nicht nur äusserlich zeigt, leiden viele unbemerkt durch andere weiterhin darunter. Rufen Sie die Betroffenen an oder bieten Sie an, sich mit ihnen zu treffen.
Trost zu spenden ist wichtig, trotzdem dürfen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse nicht vergessen. Sich voll und ganz auf die Trauer eines Angehörigen oder Freundes zu fokussieren, kann anstrengend und belastend sein. Daher ist es trotz der guten Absicht wichtig, für sich selbst und die Person in Trauer Grenzen zu definieren.
Befindet sich eine Person in Ihrem Umfeld in Trauer, versuchen Sie ihr Trost zu spenden. Sollte sich der Zustand des Betroffenen jedoch stetig verschlechtern, zögern Sie nicht, eine medizinische Behandlung vorzuschlagen. Oftmals ist bei schweren Schicksalsschlägen eine medizinische oder therapeutische Unterstützung angebracht.