Energiekrise

Trotz Energiekrise: Basler Herbstmesse ohne Spar-Massnahmen geplant

Felix Müller
Felix Müller

Basel,

Die Basler Herbstmesse soll nach Corona nicht noch ein weiteres Jahr mit Einschränkungen stattfinden. Trotz Energiekrise sind keine Stromspar-Regeln geplant.

Energiekrise
Trotz Energiekrise soll die Basler Herbst-Messe uneingeschränkt stattfinden. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Basler Herbstmesse litt die letzten Jahre unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie.
  • Dieses Jahr drohte wegen der Energiemangellage ebenfalls ein Lichterlöschen.
  • Trotz der Energiekrise wollen die Veranstalter aber aufs Stromsparen verzichten.

Am 29. Oktober beginnt die Herbstmesse in Basel. Sie ist mit 550 Durchführungen der grösste und älteste Jahrmarkt der Schweiz. Nachdem das Coronavirus die letzten Durchführungen stark einschränkte oder ganz verhinderte, droht nun auch 2022 in Form der Energiekrise Ungemach.

Denn die beim Volk geliebten unterschiedlichen Bahnen und Stände haben alle eines gemeinsam: Sie sind extrem gut beleuchtet. Viele von ihnen verbrauchen auch Unmengen an Strom.

Basler geben Messe nur Empfehlungen fürs Sparen

Doch eine Messe auf Sparflamme kommt für die Organisatoren nicht in Frage: Gestern Dienstag gaben sie bekannt, den Anlass ohne jegliche Einschränkungen durchzuführen. Die Herbstmesse sei nicht Bestandteil der beschlossenen kantonalen Sparmassnahmen.

Vonseiten der Behörden hiess es: «Der Kanton unterstützt die Stromsparkampagne des Bundes und dies gilt auch für uns. Zum Glück gibt es aber noch keine Beschlüsse für einen Verzicht, weshalb die Durchführung nicht gefährdet ist.»

Man appelliere natürlich an Betreiber, auf «nicht betriebsrelevante Lichter und Effekte» zu verzichten. Gleiches gilt für Zusatz- oder Heizgeräte. Kontrollieren werde man das aber trotz herrschender Energiekrise nicht.

Energiekrise: Herbstmesse frisst so viel Strom wie 3'300 Familien

Erstmals gibt es auch Zahlen, wie gross der Stromverbrauch des Volksfestes ungefähr ist. Brisant: Letztes Jahr frass die Herbstmesse mit Corona-Einschränkungen demnach 558’554 kWh Strom, bei 378 angemeldeten Betreibern. Im Vor-Pandemiejahr 2019 waren es 625’959 kWh bei 465 Ständen und Fahrgeschäften.

Zum Vergleich: Der durchschnittliche Schweizer Haushalt mit vier Personen verbraucht in zwei Wochen rund 187 kWh. Mehr als siebenmal weniger also, als der durchschnittliche Standbetreiber vor der Pandemie. Heisst also, die Messe frisst so viel Strom wie 3300 Familien.

Waren Sie schon einmal an der Basler Herbstmesse?

Immerhin: Vor 11 Jahren lag der Stromverbrauch mit 718’900 kWh noch deutlich höher. «Die tendenzielle Abnahme des Verbrauchs ist zum Teil dem technologischen Fortschritt geschuldet. Andererseits benötigen modernere Bahnen auch mehr Platz, und die Locations werden weniger dicht besetzt», so die Behörden.

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