Tuberkulose-Risiko bei Ukraine-Flüchtlingen abklären

Keystone-SDA
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Bern,

Tuberkulose kommt in der Ukraine 15 mal häufiger vor als in der Schweiz. Die Ärztegesellschaft FMH appelliert, bei Flüchtlingen schnell Abklärungen vorzunehmen.

Schule Göttingen. Tuberkulosefall
Die Röntgenaufnahme einer Tuberkulose-infizierten Lunge. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Ukraine tritt Tuberkulose deutlich häufiger auf als in der Schweiz.
  • Zudem sind besonders Antibiotika-resistente Tuberkulosebakterien verbreitet.
  • Die Ärztegesellschaft FMH rät zu schnellen medizinischen Abklärungen.

In der Ukraine ist Tuberkulose 15 mal häufiger als in der Schweiz. Zudem sind in Osteuropa besonders Antibiotika-resistente Tuberkulosebakterien verbreitet. Da viele Flüchtlinge aus der Ukraine bei Privaten unterkommen, entfallen die medizinischen Auf- und Abklärungen, welche «normale» Asylsuchende erhalten.

Die Ärztegesellschaft FMH appelliert deshalb an die praktizierenden Ärztinnen und Ärzte, bei Symptomen schnell zu handeln und Abklärungen vorzunehmen.

Ansteckungen sollen verhindert werden

In dem in der «Schweizerischen Ärztezeitung» vom Mittwoch publizierten Appell hält die FMH fest, das frühe Erkennen und Behandeln übertragbarer Krankheiten sei zentral, gerade auch um Ansteckungen im Familienkreis zu verhindern.

Bei Kontakten mit aus der Ukraine geflüchteten Menschen sollte die Ärzteschaft unbedingt eine Tuberkulose-Abklärung vornehmen. Dazu steht den Ärztinnen und Ärzten auch ein audiovisueller Fragebogen auf Ukrainisch im Internet zur Verfügung.

Das Tuberkelbakterium wird durch Tröpfcheninfektion verbreitet. Unbehandelt oder bei einer Antibiotikaresistenz kann die Krankheit tödlich verlaufen. Die Tuberkulose lässt sich durch eine in der Regel sechsmonatige Antibiotika-Kur heilen. Nachher sind noch zwei Jahre lang Nachkontrollen nötig.

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