Übermüdete Schüler wegen WM: «Die Schule hat Vorrang»
Die WM sorgt in Schulen für Furore. Kids aller Altersstufen schauen abends die Spiele und kommen übermüdet zum Unterricht, sagt der Zürcher Lehrerverband.
Das Wichtigste in Kürze
- Einige Schüler schauen abends die WM und kommen am nächsten Tag übermüdet zur Schule.
- Die Schule sei wichtiger als der TV, heisst es beim Zürcher Lehrerverband.
Die Abende sind lang, der Schlaf kommt zu kurz: Die WM geht auch an den Kleinsten nicht spurlos vorbei. Viele Kids dürfen trotz Schule abends länger wach bleiben und gemeinsam mit den Eltern Fussball schauen. Das bleibt auch den Lehrern nicht verborgen, welche die erschöpften Schüler am nächsten Morgen im Klassenzimmer empfangen.
«Vereinzelt kommen Schüler während der WM übermüdet in die Schule», bestätigt Christian Hugi, Präsident des Zürcher Lehrerverbands gegenüber Nau. Das Problem betreffe Schüler aller Altersstufen. Das soziale Umfeld, das Elternhaus und die Dynamik innerhalb der Klasse hätten einen grossen Einfluss darauf.
«Die Schule hat Vorrang»
Für müde Gesichter hat man in der Schule kein Verständnis. «Die Schule hat Vorrang vor Freizeitaktivitäten wie etwa Fernsehen», sagt Hugi. Und auch die Hausaufgaben werden während den Spielen nicht weniger. «Sonst müsste man auf allerlei Veranstaltungen Rücksicht nehmen», so seine Begründung.
Eine Ausnahme aber gibt es: «Nach Spielen der Schweizer Nationalmannschaft reagieren wir verständnisvoll», versichert Hugi. Kommen die Schüler jedoch regelmässig übermüdet in die Schule, würden die Lehrpersonen das Gespräch mit den Eltern suchen. Dies sei derzeit aber noch kein Thema: «Die meisten Eltern steuern dies bestens.»
Die WM sei derzeit nicht nur während der Pausen, sondern auch im Klassenzimmer das Gesprächsthema Nummer 1 – insbesondere bei den Jungs, erzählt Hugi, der auch selbst an einer Schule unterrichtet. «Das kann schon mal für Aufregung oder Unruhe im Unterricht sorgen.»