Uhrenexporte bleiben im Juli unter Druck
Die Lage für die Schweizer Uhrenhersteller hat sich nach dem Corona-bedingten Einbruch im Frühling nur leicht entspannt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Uhrenexporte haben sich etwas stabilisiert.
- Die Entspannung ist jedoch nur minim.
Im Juli sind die Uhrenexporte nicht mehr ganz so stark zurückgegangen wie in den Monaten davor. Rückenwind gibt es für die angeschlagene Branche aus China.
Weltweit bleibt das Marktumfeld für Schweizer Zeitmesser aber nach wie vor durch die Corona-Pandemie belastet: Im Juli sanken die Uhrenexporte verglichen mit dem Vorjahr um 17 Prozent auf 1,58 Milliarden Franken, wie der Verband der Schweizer Uhrenindustrie (FHS) am Donnerstag mitteilte. Nach sieben Monaten sind sie um einen Drittel zurückgegangen.
Die Uhrenbranche wurde von der Coronakrise mit voller Wucht erfasst. Nachdem erste Risse im Handel bereits zu Beginn des Jahres aufgetreten waren, haben die wegen der Pandemie verordneten Ladenschliessungen und Reisebeschränkungen die Ausfuhren im April und Mai um 80 beziehungsweise 70 Prozent einbrechen lassen. Im Juni hatte der Rückgang «nur» noch gut ein Drittel betragen.
China wichtigster Absatzmarkt
Von den bedeutendsten Absatzmärkten für Schweizer Uhren hat im Juli wie schon im Vormonat erneut China einen starken Anstieg verbucht. Die Uhrenexporte nach Festlandchina stiegen um 59 Prozent auf 242 Millionen Franken. Damit zementierte das Land die Stellung als momentan wichtigster Markt für Schweizer Uhren.
Diesen Platz hatte in den letzten Jahren stets Hongkong besetzt. Doch mit den 2019 ausgebrochenen politischen Unruhen verlor die Drehscheibe für Luxusgüter bei Einkaufstouristen - insbesondere aus China - an Anziehungskraft. Die mit Corona verbundenen Reisebeschränkungen verschärften die Krise noch. Im Juli gingen die Uhrenexporte in die ehemalige britische Kolonie um 43 Prozent auf 148 Millionen zurück.