Unfall-Überlebende belasten Lenker im Baselbieter Lachgas-Prozess
Die drei überlebenden Mitfahrer belasteten den Fahrer vor dem Baselland-Gericht wegen des tödlichen Unfalls nach Lachgas-Konsum im November 2021.
Die drei überlebenden Mitfahrer des beschuldigten Autolenkers haben am Mittwoch vor dem Strafgericht Baselland in Muttenz ausgesagt. Ihre Erinnerungen an die Fahrt mit Lachgas-Konsum vom November 2021, die für einen Kollegen tödlich endete, belasten den Fahrer.
«Den grössten Anteil an der Schuld hat der Fahrer, doch wir haben alle einen Anteil daran», sagte einer der drei Kollegen, die vor Gericht als Privatkläger auftraten.
Die Idee, vor der Fahrt eine Lachgasflasche zu kaufen, sei vom Autolenker aus gekommen – obschon er gewusst habe, dass er davon ohnmächtig werden könne. Er selbst trage seit dem Unfall bleibende kognitive Schäden und könne sich an vieles nicht mehr erinnern, sagte der Privatkläger.
Zeuge bestätigt, dass Lachgas-Ballone in Auto verwendet wurde
Ein anderer Kollege des Beschuldigten bestätigte, dass es die ganze Fünfergruppe damals im Auto sehr lustig gehabt habe mit den Lachgas-Ballonen, die herumgereicht wurden. Als der Lenker auf der A2 bei Arisdorf BL das Bewusstsein verlor und zuerst in eine Leitplanke prallte, habe er eingegriffen. Ab dann könne er sich nicht mehr erinnern.
Als er nach dem Aufprall gegen eine Mauer aufgewacht sei, habe der Lenker am Unfallort eine Zigarette geraucht. «Mach diese Zigarette aus, es hat Benzin am Boden», habe er ihm wütend zugerufen. Gleichzeitig äusserte er sich auch kritisch zum Verhalten der ganzen Gruppe im Auto: «Wir waren alle dumm, dass wir jemandem vertraut haben, der Lachgas konsumierte», gab der Kollege zu.
Auch der dritte Mitfahrer und Privatkläger räumte ein, dass er sich bis zu einem gewissen Grad mitverantwortlich fühle, dass er damals nicht ausgestiegen sei und den Beschuldigten nicht gestoppt habe. Die Hauptschuld sehe aber auch er beim Fahrer mit seinem Lachgas-Konsum am Steuer. Der Beschuldigte habe während jener Fahrt auch damit angefangen.
