Vor eineinhalb Jahren verirrte sich ein deutscher Hobbypilot über dem Flughafen Zürich. Nun wurde der Bericht zum Vorfall veröffentlicht. Das Flugzeug hatte sich bis auf 300 Meter einem Linienflug genähert.
Der Segelflieger befand sich in der Anflugsschneise des Flughafens Zürich.
Der Segelflieger befand sich in der Anflugsschneise des Flughafens Zürich. - Sust

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Hobbypilot verirrte sich im Sommer 2016 über dem Flughafen Zürich.
  • Der Bericht zum Vorfall spricht davon, dass sich das Kleinflugzeug auf wenige Meter einer Linienmaschine näherte.
  • Der Pilot habe sich selbst überschätzt und sich auf seine Navigationsfähigkeit verlassen, kommt der Bericht zum Schluss.
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Der Vorfall ereignete sich am 25. August 2016. Ein Motorsegler des Typs Scheibe SF 25 verirrte sich über der Schweiz. Der deutsche Hobbypilot mit geringer Flugerfahrung hatte den Zürichsee mit dem Bodensee verwechselt. Brisant an der Geschichte: Der beinahe 70-jährige Pilot befand sich mit seinem Flugzeug nicht etwa beim Bodensee, sondern in der Anflugsschneise des Flughafen Kloten.

Die Crew der Edelweiss-Maschine konnte das Segelflugzeug aus dem Cockpit erspähen.
Die Crew der Edelweiss-Maschine konnte das Segelflugzeug aus dem Cockpit erspähen. - Sust

Die Schweizer Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) hat heute einen Bericht zum Vorfall veröffentlicht. Demnach soll sich der Segler einer Airbus A-330 auf gleicher Höhe bis auf gefährliche 300 Meter angenähert haben. Die Airbus-Maschine der Edelweiss Air mit 194 Passagieren an Bord befand sich im Anflug auf den Flughafen.

Durch den Flugverkehrsleiter des Flughafens erfuhr die Besatzung, dass sich ein unbekanntes Flugobjekt in ihrem Luftraum befinde. Die Edelweiss-Crew entdeckte daraufhin den Segler. Der Pilot des Motorseglers selbst erkannte seinen Irrtum erst, als er die Passagiermaschine plötzlich neben sich entdeckte.

Transponder ausgeschaltet

Zum Beinahe-Unglück konnte es kommen, weil der Pilot des Motorseglers seinen Transponder über dem Schwarzwald ausgestellt hatte. Zudem fiel sein Navigationsgerät – ein Tablet-Computer – aus. Daraufhin verliess sich der Pilot nur noch auf die Luftkarte. Laut Sust hat sich der Hobbypilot selbst überschätzt und sich auf seine Navigationsfähigkeit verlassen, anstelle zum Ursprungsflughafen zurückzukehren.

Aufgrund der guten Sichtbedingungen konnte die Edelweiss wie gewohnt landen. Der Pilot des Seglers selbst nahm auch nach dem Vorfall keine Funkverbindung auf. Mit seiner Kleinmaschine flog er via Zürichsee Richtung Bodensee und landete danach in Biberach (D).

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