Urner Hüfihütte: Spektakuläre Baustelle auf 2337 M.ü.M
Eine SAC-Hütte erreicht man meist nur zu Fuss. Zum Wandern ist das zwar attraktiv, für einen Umbau jedoch sehr umständlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Urner Maderanertal wird derzeit die SAC-Hüfihütte renoviert.
- Die Hütte liegt auf 2337 M.ü.M. und wurde 1937 erbaut.
- Die Arbeiter, die Freiwilligen und das Material werden per Helikopter transportiert.
Im Urner Maderanertal fliegt derzeit besonders häufig ein Helikopter. Grund ist die SAC-Hüfihütte. Diese liegt auf 2337 Meter über Meer und grenzt beinahe an den grossen Hüfigletscher. Da die Hütte 1937 erbaut wurde, haben sich mittlerweile einige Schönheitsfehler eingeschlichen. Deshalb wird die Hüfihütte seit Anfang Juni renoviert. Da der Weg zu Fuss gut drei Stunden Marsch aufwärts bedeutet, sind die Bauarbeiter auf einen Helikopter angewiesen.
Wehe, einer vergisst den Schraubenzieher
Der Umbau dauert rund vier Monate. Doch die Planung war aufgrund der exponierten Hütten-Lage umso schwieriger. «Die Planungsarbeiten haben im Sommer 2015 begonnen» erklärt Baustellenleiter Ralph Nötzli. Die Umstände sind auf 2300 Metern über Meer nicht einfach: «Man hat keine Strasse, die hierher führt, daher muss man genau planen, was man braucht.» Fehlt ein Schraubenzieher, muss man notfalls drei Stunden runterlaufen.
Da Material und Helfer per Helikopter transportiert werden, spielt auch das Wetter eine entscheidende Rolle. «Wir mussten am Freitagabend auch schon runterlaufen», so Nötzli. Liegt Nebel im Tal, kann der Helikopter nicht fliegen. Die Arbeiter und Freiwilligen reisen Montags früh an und verbringen die ganze Woche in der Hütte. Um die Kosten zu optimieren, helfen Freiwillige mit. Für Nötzli sehr speziell «Wir wussten nicht, wer sich melden wird und was für eine Ausbildung diese Leute haben.» Doch es haben sich nicht nur viele, sondern auch qualifizierte Leute gemeldet.
Urs, das Mädchen für alles
Wie der gelernte Stromer Urs Mischler (72). «Es ist einfach toll hier oben, die Leute sind super», sagt er. Der motivierte Pensionierte hilft, wo er kann: «Ich bin ein sehr praktischer Mensch, ich kann fast alles. Abgesehen von computerlen!» Auch Hungern müsse hier keiner. In einem Container sorgen die freiwilligen Helfererinnen Rita und Megi für neue Energie: «Man kann nicht immer nur z'Berg gehen, und nie was dafür tun!» Neben ihnen duftet die Bolognese aus der Pfanne.