VCS fordert direkte internationale Bahnverbindungen von Genf aus
Der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) verlangt direkte Zugrouten von Genf zu beliebten europäischen Destinationen.
Der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) fordert direkte Bahnverbindungen von Genf nach London, Amsterdam, Barcelona und Brüssel. Diese Städte gehören zu den zehn beliebtesten Flugdestinationen ab Genf, obwohl sie mit dem Zug in weniger als acht Stunden erreichbar wären. «Das internationale Bahnangebot ist unbefriedigend, die Zahl der Verbindungen ist gesunken und die verbleibenden sind überlastet», sagte Caroline Marti, Präsidentin der Genfer Sektion des VCS.
Lediglich drei Destinationen verfügen laut VCS über direkte Tagesverbindungen ab Genf: Paris, Mailand und Venedig. Hinzu kommt Marseille, aber nur im Sommer. Und während Nachtzüge von Basel und Zürich nach Nord- und Osteuropa führen.
Mangel an Nachtzugverbindungen
Es gibt keine Nachtverbindungen mehr von Genf aus nach West- und Südeuropa. Dabei besteht dort ein grosses Potenzial. Diese Feststellungen sind in einem Bericht enthalten, der an die kantonalen Behörden gerichtet ist. «Um eine echte Alternative zum Flugzeug oder Auto zu bieten müssen die Zugverbindungen praktisch sein», unterstrich Matthieu Jotterand vom VCS.
Der Bericht zeigt auch Lösungsansätze auf. Der Bund könnte sich an Finanzierung beteiligen, um das Projekt voranzutreiben. Die Schweiz, der es laut Jotterand «an einer Vision und Kohärenz für den internationalen Verkehr mangelt», könnte auch ihr eigenes Netz verbessern.
Verbesserung des eigenen Netzes
Der VCS schlägt vor, die Direktverbindung Genf-Basel wiederherzustellen. Dies, um Nachtzüge nach Deutschland zu erreichen. Die meisten Direktverbindungen ins Ausland gibt es in der Schweiz vom Zürcher Hauptbahnhof aus.
Von hier aus gelangen Bahnreisende ohne Umsteigen etwa nach Paris, Amsterdam oder Berlin. Direkt geht es mit dem Zug von Zürich aus auch nach Zagreb, Mailand oder Venedig. Ab Basel führen internationale Direktverbindungen fast ausschliesslich nach Norden.