Veloverkäufe steigen 2020 auf eine halbe Million
Im Letzten Jahr wurden in der Schweiz wieder deutlich mehr Velos verkauft. Auch 2021 soll die Nachfrage hoch sein.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz wurden im Jahr 2020 sehr viele Velos gekauft.
- Insgesamt fanden über eine halbe Million neue Fahrräder einen Besitzer.
- Zugpferd war das E-Bike, dessen Verkaufszahl um 29 Prozent zunahm.
Der E-Bike-Boom und die Corona-Zeit haben dem Velo 2020 Extraschub verliehen: Insgesamt wurden über eine halbe Million neue Fahrräder verkauft. Für 2021 zeigen sich die Veloimporteure zuversichtlich, die weiterhin ungebremste Nachfrage decken zu können.
Konkret stiegen die Verkaufszahlen 2020 auf 501'828 Velos. Im Vorjahr waren es noch 363'497 Velos, wie aus der Statistik des Schweizer Fahrradfabrikanten und Importeursverband Velosuisse hervorgeht.
Allerdings ist dies laut einer Mitteilung vom Dienstag auch einer geänderten Erhebungsgrundlage in Anlehnung an die Zollstatistik des Bundes geschuldet: Neu wurden der Internethandel sowie die zahlreichen Kleinmarken stärker gewichtet. Bei den muskelbetriebenen Fahrrädern sei daraus ein Mengenzuwachs von knapp 100'000 Stück resultiert, heisst es.
E-Bikes als Zugpferd
Dennoch ist klar, dass das Fahrrad als Transportmittel und Freizeit- oder Fitnessgerät weiter an Beliebtheit gewonnen hat. Zugpferd blieben auch 2020 die E-Bikes, deren Verkaufszahlen um rund 29 Prozent zunahmen auf 171'132 Stück.
Diese Verkaufszahlen dürften sogar effektiv noch höher liegen, da bei Händlern und Zulieferern die Lager restlos leergekauft worden seien. Das schreibt die Schweizerische Fachstelle Velo & E-Bike SFVE im Communiqué. Dabei hätten auch Vor- und Vorvorjahresmodelle neue Besitzerinnen und Besitzer gefunden, die bereits in den Vorjahresstatistiken verbucht worden seien.
Der Zuwachs der E-Bikes ging jedoch nicht zulasten der muskelbetriebenen Fahrräder. Vor allem im Sport- und Kindervelobereich seien wieder mehr unmotorisierte Velos verkauft worden, schreibt SFVE. Das deute darauf hin, dass sich in der Corona-Zeit vermehrt ganze Familien in den Sattel geschwungen hätten.
Wachsender Bedarf an Neufahrzeugen und Service
Deutlich gewachsen seien aber im vergangenen Jahr nicht nur die Neuverkäufe. Auch Langzeitmieten, touristische Velo- und E-Bike-Angebote sowie der Occasionsverkauf hätten deutlich angezogen.
Damit wachse der Bedarf an Neufahrzeugen, Ersatzteilen, Service- und Reparaturarbeiten. Die Velosuisse-Mitglieder zeigten sich im Moment noch zuversichtlich, die Nachfragen decken zu können. Diese habe selbst über die sonst ruhige Winterzeit nicht nachgelassen.
Den Kunden wird allerdings empfohlen, sich zeitig nach einem neuen Zweirad umzusehen. Bezüglich Marke, Modell, Farbe und Ausrüstung solle man zudem flexibel zu sein. Sei ein bestimmtes Modell nämlich vergriffen, könne es länger dauern, bis es wieder verfügbar sei. Das sei aber auch schon vor Corona so gewesen.