Verein warnt vor unkontrollierter Ausbreitung des Wolfs

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Bern,

Die Lage mit den Wölfen drohe in mehreren Kantonen ausser Kontrolle zu geraten: Das schreibt ein Verein in einem Brief an Sommaruga und fordert Massnahmen.

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DNA-Proben zeigen, dass ein Wolf die Schafe in Bonstetten ZH gerissen hat. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verein Schutz der ländlichen Räume vor Grossraubtieren fordert Massnahmen.
  • Dies, weil sich der Wolf in einigen Kantonen offenbar unkontrolliert ausbreiten könne.
  • Die Betroffenen hätten seit Jahren davor gewarnt, heisst es in einem Brief.

Der Bund soll rasch Massnahmen gegen «die unkontrollierte Ausbreitung des Wolfs» ergreifen. Das fordert der Verein Schutz der ländlichen Räume vor Grossraubtieren in einem offenen Brief an Bundesrätin Simonetta Sommaruga.

Die Lage in den Kantonen Graubünden, Wallis oder Tessin drohe vollends ausser Kontrolle zu geraten. Das heisst es in dem am Dienstag veröffentlichten Brief an die Umweltministerin.

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Bundesrätin Simonetta Sommaruga schreitet zu einer Medienkonferenz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien. - keystone

Es herrschten Zustände, vor denen die betroffenen Kreise seit Jahren gewarnt hätten: Bereits zu Beginn der Alpsaison hätten sich viele tödliche Angriffe auf geschützte Schafherden ereignet.

Begegnung mit Wolf sei zu jeder Tageszeit möglich

In jüngster Zeit sei es deshalb in den Regionen Klosters, Goms oder San Bernardio zu notfallmässigen Abalpungen gekommen. Angriffe von Wölfen auf Kuhherden führten zu Panik und Abstürzen.

Eine Begegnung mit dem Wolf ist laut dem Brief zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich. Ohne Scheu vor dem Menschen und seiner Habe streiften ganze Rudel durch Bündner Dörfer.

In zahlreichen parlamentarischen Vorstössen sei der Bundesrat zum Handeln aufgefordert worden. Abgesehen von «einigen kosmetischen Anpassungen der Jagdverordnung» sei aber nichts geschehen, beklagt der Verein. Angesichts der Dringlichkeit von Massnahmen fühle sich die betroffene Bevölkerung vom Bundesrat nicht ernst genommen.

Laut dem Verein braucht es jetzt rasch praxisorientierte Lösungsansätze. Diese könnten beispielsweise im Rahmen von geografisch und zeitlich begrenzten Pilotprojekten erprobt werden.

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