Verkehrsbetriebe Zürich testen Airbags vor Trams
An der Front der Trams installierte Airbags könnten künftig für ein reduziertes Verletzungsrisiko sorgen. Die VBZ haben die Luftkissen getestet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Todesfälle durch Tram-Unfälle häufen sich.
- Die VBZ haben Luftkissen getestet, die sich vor einer Kollision aufblasen.
- An Front des Trams verhindern diese, dass Personen unter die Räder geraten.
Im laufenden Jahr kamen bereits mehr Menschen durch Tram-Unfälle ums Leben als durchschnittlich in den vergangenen Jahren. In einem Postulat forderten drei SVP-Gemeinderäte daher die Erhöhung der Sicherheit bezüglich der Schienenfahrzeuge.
Dass dabei Airbags ins Spiel kommen könnten, hat VBZ-Direktor Marco Lüthi kürzlich gegenüber dem «Tages-Anzeiger» bekanntgegeben. Nun zeigt ein Video auf X erstmals den Einsatz solcher Airbags.
Dabei ist zu sehen, wie ein Tram auf einen Dummy zuhält. Kurz, bevor es mit diesem in Kontakt kommt, bläst sich vor dem Tram ein Luftkissen auf. Während das Tram abbremst, verhindert der Airbag, dass der Dummy unter das Fahrzeug gerät.
In einem Interview erklärte Lüthi: «Wir wollen herausfinden, ob Airbags auf der Nase des Trams den Aufprall und damit die Folgen einer Kollision mindern können.» Dazu arbeitete die VBZ zwei Jahre lang mit dem Bahntechnik-Hersteller Alstom sowie dem Bundesamt für Verkehr (BAV) zusammen: Auf dem Gelände in Zürich-Altstetten wurden diverse Tests mit den Tram-Luftkissen absolviert.
Airbag muss noch verbessert werden – Einsatz aber sinnvoll
Laut VBZ-Sprecherin Daniela Tobler habe man dabei «wertvolle Erkenntnisse» erhalten. Projektleiter Marcel Kunz von Alstom äusserte gegenüber «ZüriToday»: «Die Tests haben aufgezeigt, dass sich der Luftsack schnell genug entfalten kann und dass es sinnvoll ist, einen solchen einzusetzen.»
Das Projekt soll nun weiterverfolgt und die Airbags optimiert werden. Kunz gibt dazu an: «Die Geschwindigkeit bei der Entfaltung des Airbags kann noch besser werden.» Auch müsse das Luftkissen betriebstauglicher und in der Handhabung einfacher werden.