Pride: Franz (40) verjagte Vermummte an Predigt
Der Pride-Gottesdienst in Zürich wurde von Unbekannten gestört. Franz (40) schlug die homo- und transphoben Männer in die Flucht – und wird gefeiert!
Das Wichtigste in Kürze
- Unbekannte wollten während dem Pride-Gottesdienst ein weisses Kreuz in die Kirche tragen.
- Helfer Franz (40) konnten sie aber aufhalten und in die Flucht schlagen.
- Die Zürcher Polizei ermittelt, mehrere Straftaten könnten vorliegen.
Das Wochenende stand in Zürich ganz im Zeichen der LGBTQ-Community: Am Samstag zogen rund 40'000 Personen durch die Stadt und demonstrierten für mehr Rechte für Trans-Menschen.
Zum Abschluss des Wochenendes fand am Sonntag der Pride-Gottesdienst in der Kirche St. Peter und Paul statt – mit einem unerfreulichen Zwischenfall.
Kurz nach dem Beginn versuchten sechs bis acht weiss vermummte Männer, einer davon mit Megaphon, den Gottesdienst zu stören.
Helfer Franz (40) machte dem Mob einen Strich durch die Rechnung! Er stand gleich neben der Tür, hat sie als erster entdeckt und sich gegen sie gestemmt.
Gegenüber «kath.ch» sagt er: «Ich hatte eine gute Sicht auf das Seitenportal. Und dann habe ich gesehen, wie kurz nach Beginn des Gottesdienstes Störer die Tür aufmachten. Und ein grosses Kreuz reintragen wollten!»
Er habe nicht gezögert: «Ich bin sofort aufgesprungen und habe den Störern den Zugang zur Kirche verwehrt. Sie waren ja erst beim Reingehen. Mir war sofort klar: Das sind irgendwelche Störer, die waren ja vermummt. Noch dazu das Kreuz, höchst seltsam.»
Es nützt! «Ich habe 130 Kilo – das macht durchaus Eindruck. Die Störer haben das Kreuz mit dem Sockel stehen gelassen und sind weggerannt. Es waren so sechs bis acht Männer.»
Für die LGBTQ-Community ist Franz der «Held des Tages»: «Mich freut es natürlich, dass ich den Mob in die Flucht schlagen konnte. Aber eigentlich habe ich nur meinen Job gemacht.»
«Zurich Pride» hat den Vorfall der LGBT-Hotline gemeldet. Dort werden alle Hassverbrechen erfasst, da dies der Staat nicht tut. Zudem wurde bei der Polizei Anzeige erstattet.
Ein Polizei-Sprecher bestätigt gegenüber dem «Tagesanzeiger», dass man Ermittlungen aufgenommen habe. Die Täter könnten wegen Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und Störung religiöser Veranstaltungen zur Rechenschaft gezogen werden.