Verträge mit Bührle-Stiftung werden vollständig veröffentlicht
Die Leihverträge zwischen der Zürcher Kunstgesellschaft und der Bührle-Stiftung sollen öffentlich gemacht werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Verträge zwischen der Zürcher Kunstgesellschaft und der Bührle-Stiftung werden öffentlich.
- Wegen problematischen Werken stehen die Bührle-Stiftung und das Kunsthaus in Kritik.
Der bisherige und der neue Leihvertrag zwischen der Bührle-Stiftung und der Zürcher Kunstgesellschaft sollen vollständig veröffentlicht werden. Die Offenlegung soll erfolgen, sobald der neue Vertrag unterzeichnet ist.
Ursprünglich sollten die Dokumente bereits im Januar veröffentlicht werden, nun wird aber eine Veröffentlichung im Februar angestrebt. Dies teilte das Kunsthaus Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstag mit.
Alle Karten werden aufgedeckt
Der 2012 abgeschlossene Dauerleihvertrag zwischen der Stiftung Sammlung Emil Bührle, der Stifterfamilie und der Zürcher Kunstgesellschaft wird vollständig veröffentlicht. Ebenso der neue Ablösevertrag. Das hat der Vorstand der Zürcher Kunstgesellschaft, dem Trägerverein des Kunsthauses, am Mittwoch beschlossen.
Die Dokumente sollen zugänglich gemacht werden, sobald der neue Vertrag unterzeichnet wurde.
Bilder mit problematischer Herkunft
Die Bührle-Stiftung und das Kunsthaus stehen in der Kritik. Unter anderem weil der Direktor der Stiftung untersucht hatte, ob unter den ausgeliehenen Werken solche mit problematischer Herkunft dabei sind. Gemäss Kritikern der Sammlung könnte Bührle zur Zeit des zweiten Weltkriegs auch Bilder von jüdischen Sammlern gekauft haben. Diese sind aufgrund ihrer Verfolgung durch die Nationalsozialisten in Deutschland in wirtschaftliche Not geraten sind.
Emil Georg Bührle war durch Waffengeschäfte während und nach dem Zweiten Weltkrieg zum damals reichsten Mann der Schweiz geworden.
Bei keinem der Bilder gibt es hinreichend begründete Hinweise auf eine problematische Herkunft. Die stiftungseigene Herkunftsforschung brachte dies bislang zu Tage.
Ein unabhängiges Expertengremium soll abklären, ob die Stiftung ihre Provenienzforschung richtig betrieben und die Ergebnisse korrekt präsentiert hat. Das hat das Kunsthaus Zürich nach Aufkommen einer heftigen Debatte darüber und nach einer Forderung der Stadt Zürich beschlossen.