Stadtrundgänge oder Seminare mit Verschwörungstheorien: Ein wegen Rassendiskriminierung verurteilter Mann will in der Ostschweiz umstrittene Events durchführen.
St. Gallen
In St. Gallen verbreitet ein Schwurbler auf Rundgängen absurde Theorien – inklusive Antisemitismus. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für die kommenden Wochen plant ein Mann in der Ostschweiz mehrere Veranstaltungen.
  • Das Problem: Der 44-Jährige ist bereits wegen Rassismus verurteilt worden.
  • Er verbreitet Verschwörungstheorien, die teils antisemitisch sind.
Ad

Das Lokal «Hofstadl» in Gossau SG gerät einmal mehr in die Schlagzeilen. Im März fand dort ein sogenannter Reichsbürgerkongress statt – nun sollen dort wieder Verschwörungstheorien verbreitet werden. Doch nicht nur im «Hofstadl».

Wie das «Tagblatt» berichtet, plant ein Schwurbler gleich mehrere Anlässe in der Region. Der erste soll bereits morgen, Samstag, in Wittenbach SG stattfinden. Die Veranstaltung in Gossau SG sei für den 20. Juni angesetzt.

Gibt es Verschwörungstheorien, die du glaubst?

Zudem ist für Anfang Juni ein sogenannter Verschwörungsrundgang durch die Stadt St. Gallen geplant.

Der freie Journalist und Rechtsextremismusexperte Raimond Lüppken habe die Zeitung auf X, vormals Twitter, auf den «Hofstadl»-Event aufmerksam gemacht. Der Organisator ist ein 44-jähriger Mann aus Oberbüren, der bereits wegen Rassendiskriminierung verurteilt wurde.

Verschwörungstheoretiker verbreitet Antisemitismus

Gemäss dem «Tagblatt» hat er zwischen Mai 2021 und August 2022 mindestens zwei judenfeindliche Posts auf Telegram geteilt. Laut der Staatsanwaltschaft habe er den Holocaust geleugnet und verharmlost. Per Strafbefehl wurde er deswegen zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt.

In seinem Telegram-Kanal kursieren zudem weitere Verschwörungstheorien – unter anderem zu Corona oder Impfungen.

Telegram
Ein 44-Jähriger ist wegen rassistischer Äusserungen auf Telegram verurteilt worden.
Er verbreitet unter anderem antisemitische Verschwörungstheorien.
St. Gallen
Trotzdem will er in der Ostschweiz jetzt gleich mehrere Events innerhalb eines Monats durchführen.

Auch die Stadtrundgänge haben es demnach in sich. Der 44-Jährige soll dort antisemitische Aussagen und andere Verschwörungstheorien verbreiten.

Beispielweise ist die Gesara-Theorie auf seinem Programm. Diese besagt, dass gute geheime Mächte weltweit eine Gesetzesreform vorantreiben wollen. Das soll dann unter anderem einen weltweiten Schuldenerlass nach sich ziehen. Ihre Wurzeln hat die Theorie in der QAnon-Bewegung.

Der Eigentümer des «Hofstadls» nimmt gegenüber der Zeitung derweil keine Stellung. Er sagt aber, dass am 20. Juni kein Event eingetragen sei.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TwitterCoronavirus