Viele Hausaufgaben für das Freiburger Spital HFR
Um finanziell wieder auf einen grünen Zweig zu kommen, muss das Freiburger Spital HFR zahlreiche Hausaufgaben erledigen. Ein Bericht des Wirtschaftsberaters KPMG legt der Institution nahe, ihre Strategie zu konkretisieren und dafür zu sorgen, dass sie im Alltag auch verstanden und gelebt wird.
Das Spital verfüge seit 2019 über eine nachvollziehbare Gesamtstrategie. Diese müsse aber weiter konkretisiert werden, heisst es in dem am Freitag veröffentlichten Bericht. KPMG regt an, eine Angebotsstrategie, eine Infrastrukturstrategie und eine Digitalisierungsstrategie zu erarbeiten. Diese Strategien seien mit dem mehrjährigen Finanzplan abzustimmen.
Ziele der Institution sind laut KPMG nicht integral plan- und messbar. Es fehle auch eine unternehmensweite Verankerung des Prozessmanagements. Prozessverantwortlichkeiten seien zwar definiert, würden jedoch nicht ausreichend gelebt.
KPMG stellte weiter fest, dass Verantwortung und Entscheidkompetenz stark beim Verwaltungsrat und bei der Direktion konzentriert sind. Unterschiedliche Visionen einzelner Akteure und ein Silodenken seien einer konstruktiven Zusammenarbeit nicht förderlich.
Geld verliert das Spital aus Sicht von KPMG unter anderem wegen der langen Verweildauer der Patientinnen und Patienten. Im schweizweiten Vergleich liegt diese bei etwa fünf Tagen, in Freiburg bei fast sieben Tagen. Effizientere Prozesse könnten hier laut KPMG-Bericht Abhilfe schaffen.
Weiter regt KPMG an, dass das HFR die deutschsprachige Freiburger Bevölkerung besser anspricht, denn diese lasse sich häufig lieber im deutschsprachigen Nachbarkanton Bern behandeln.
Das Freiburger Spital HFR schreibt seit Jahren rote Zahlen. Es hat den Wirtschaftsberater KPMG beauftragt, die Institution unter die Lupe zu nehmen.