Wald, Menschen und Geld

Familie Mettler
Familie Mettler

Bern,

Aufforsten, besser leben und Rendite erwirtschaften

Das Wichtigste in Kürze

  • Aufforsten des Waldes gibt der Natur ihren Platz zurück
  • Aufforsten gibt Einheimischen gute Jobs
  • Aufforsten ist eine Möglichkeit sein Geld langfristig anzulegen

Die traurige Geschichte hinter dem Projekt der Waldmenschen, ist die Abholzung der Wälder. Die Abholzung, welche in den letzten Jahrzehnten passierte, darf man als schrecklich bezeichnen. Die Geschichte dahinter ist eine lange und dahinter stecken viele Gründe. In Panama wird der Wald abgeholzt, damit Landflächen als Viehweiden dienen können. Und dabei hat man übertrieben.

In Panama gibt es fünf Mal mehr Baumarten, als in Deutschland. Daher sind die Waldmenschen nicht nur am aufforsten, sondern auch am forschen. Welche Bäume eignen sich am besten für welche Region und in welcher Mischung? Weil: Wer in den Wald investiert, erwartet dass er in einigen Jahren Gewinn macht. Und vor allem - und das ist die tolle Idee der Waldmenschen - erwartet er eine ewige Rendite. Um das zu garantieren, wird nicht einfach Baum an Baum aufgestellt, sondern mit Verstand aufgeforstet und der Wald, nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, nachhaltig gestaltet.

Zweitens gibt das mehr Arbeit für einen Einheimischen und seine Familie.

Auf unserer Reise beschäftigen wir uns mit Projekten, die sich für Menschen oder für die Natur einsetzen. Dabei ist uns klar, dass diese Projekte Geld brauchen. Geld, welches oft durch Spenden gesammelt wird. Diesmal haben wir jedoch ein Projekt gefunden, welches der Natur und dem Menschen hilft. Und zusätzlich - und das ist unglaublich - kriegt jeder Investor sein Geld wieder zurück, mit Rendite.

Konkret heisst das, dass man nicht an kurzfristigen, hohen Gewinnen interessiert ist, sondern an langfristigen, kleinen Renditen. Diese Kombination aus langfristiger Rendite und ökologischer Aufforstung, hat zur Folge, dass man sich um noch mehr sinnvolle Naturprojekte wie diese bemühen kann. Ich persönlich habe auf dem Stück Land nicht bemerkt, dass hier angepflanzt wird. Man sieht keine Baumreihen und darunter kahle Erde. Es ist vielmehr ein natürlicher Wald mit einem florierenden Waldboden und einem wachsenden Unterholz.

Und drittens bekommt der Investor nach 25 Jahren das Geld zurück und erhält eine Rendite von 3-6 Prozent.

Die Waldmenschen forsten darum den Wald in Panama wieder auf. Sie geben dadurch einerseits den Menschen eine Arbeit, die fair bezahlt wird. Andererseits bieten sie den Menschen, die das mitfinanzieren, die Möglichkeit langfristig Rendite zu machen. Wie funktioniert das?

Projekte, die der Umwelt wirklich nützen und auch noch bleibenden Gewinn versprechen, gibt es selten. Das macht sie umso interessanter. Als ein durchschnittlicher Europäer, der mindestens 1200 Euro (das ist der Minimalbetrag) zur Verfügung hat, kann sich somit überlegen, ob er die Waldmenschen damit ein Land, so gross wie ein Fussballfeld aufforsten lassen will. Die Vorteile?

Wer für eine Flasche Wein 1200 Euro ausgibt, kann natürlich auch etwas mehr Weinflaschen in den Wald investieren. Ich besuchte ein Stück Land, das 400 Fussballfelder gross ist. Dort investiert ein Grossinvestor im grossen Stil. Firmen können dies ebenfalls tun.

Damit der Wald aufgeforstet werden kann, muss man das Land zunächst kaufen. Dafür werden Investoren gesucht und diese sollen mit einem schlauen Plan überzeugt werden. Der schlaue Plan ist: Es wird nur Land gekauft, das nicht mehr bewirtschaftet wird und welches von der Lage her Sinn macht.

Erstens wird damit zum einen der CO2 Ausstoss des Investors gebunden.

Das Projekt der Waldmenschen ist eine tolle Möglichkeit, um meinen Kindern ein Stück Wald zu kaufen. Und einen Schritt in die andere Richtung zu machen. Nicht abzuholzen, sondern aufzuforsten. Und nicht nur nehmen, sondern auch geben.

Das Stück Land, das die Waldmenschen bearbeiten und welches ich in Panama besuchte, liegt zwischen zwei grossen Naturschutzgebieten. Ziel ist es, diese zwei Naturschutzgebiete miteinander zu verbinden und damit die Fläche an Wald zu vergrössern. Das alles mit dem langfristigen Ziel, noch mehr Tierarten, wie zum Beispiel dem Jaguar, eine Heimat zu geben.

Um das Land aufzuforsten, braucht es Arbeiter. Diese werden fair bezahlt und kriegen relativ gute Sozialleistungen. In Panama keine Selbstverständlichkeit. Doch damit nicht genug. Die Waldmenschen wollen noch weitergehen und ein grösseres Umfeld auf dieses Thema zu sensibilisieren.

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