Wanderer fragen erst nach Rettungs-Preis – auch in der Schweiz

Ein Wanderer rief in Österreich die Bergrettung und fragte zuerst nach den Kosten. Das kommt auch in der Schweiz vor, wie Air Zermatt erklärt.

Bergrettung
Die Bergrettung rettet einem aus brenzligen Situationen am Berg. Das kostet und für einige ist dieser Punkt entscheidend. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Österreich fragte ein Wanderer bei der Bergrettung erst nach den Kosten der Rettung.
  • Auch in der Schweiz sind solche Fälle bekannt.
  • Es handle sich dabei meist um Einsätze mit unverletzten Personen.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag spielte sich im Tiroler Unterland (Ö) eine kuriose Szene ab. Zwei junge deutsche Wanderer wollten die Nacht auf einem Gipfel eines Bergmassivs übernachten.

Doch dann ereilte die junge Wanderin eine Panikattacke. Ihre Begleitung rief die Bergrettung an. Eine der ersten Frage, die er an die Bergrettung aber stellte, war: «Was würde die Rettungsaktion überhaupt kosten?» Das liess die Bergrettung fassungslos zurück.

Auch die Krankenkasse wollte er zur Kostenübernahme erst noch erreichen. Doch dort nahm nach 21 Uhr niemand mehr das Telefon ab.

Nachfrage nach Kosten kommt «äussert selten» vor

Die Air Zermatt ist seit 55 Jahren in der Bergrettung tätig. Auch hier hat man schon solche Fälle erlebt, jedoch geschehe dies «äusserst selten», wie Céline Bader von der Air Zermatt AG auf Anfrage erkärt.

Sie präzisiert: «Dabei handelt es sich grösstenteils um nicht verletzte Personen, welche eine Evakuation benötigen, und daher die ‹Rettung› im Nachhinein möglicherweise als unnötig betrachten – oftmals sogar, wenn sie den Notruf selbst gewählt haben.»

Was hält die Air Zermatt davon, wenn jemand, der sich in einer alpinen Notlage befindet, zunächst abwägen will, was eine Rettung kostet? Man rücke «durch das Aufgebot der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation aus. Entsprechend helfen wir den in Not geratenen Menschen – unsere persönliche Meinung hat dabei keinen Platz.»

Bist du beim Wandern schon mal in Notlage geraten?

Die Rettungsflugwacht gehe stets bei jedem Einsatz davon aus, «dass die Menschen unsere Hilfe benötigen». Auch die Rega erklärt auf Anfrage, sie rette, sie richte nicht.

Wie viel eine Rettung durch die Air Zermatt effektiv kostet, kann die Rettungsflugwacht nicht sagen. Dies hänge von so viel verschiedenen Faktoren ab, dass keine genauen Zahlen genannt werden können, so Bader.

Kommentare

User #3271 (nicht angemeldet)

Schlussendlich ist alles derart teuer in der schweiz ,dass alte,kranke,gestuerzte menschen schier lieber sterben,als ihre lieben ueber-zu-belasten. Kannte man auch von corona.viele gingen aus angst vor abzocke,zb.nicht ins spital.das hat doch geradezu system,nicht wahr? Pfui!

User #4718 (nicht angemeldet)

Nun, zumindest, dass es sehr teuer ist – wenn auch zurecht! – oder empfunden wird, wird ja nicht bestritten und hätte ruhig Erwähnung finden dürfen. Auch wenn es zugestandenermaßen schwierig zu beziffern ist. Die Frage von dem jungen Mann finde ich durchaus ok. Eventuell hat er Munition für die Verhandlungen mit seiner Freundin gebraucht 😁

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