Die Liste der lebendigen Traditionen wurde um einige Kulturerben ergänzt und fasst nun 228 Formen davon – neu dazu kommt unter anderem Wandern.
Wandern
Wandern. (Symbolbild) - Nau.ch / Simone Imhof

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Inventar der lebendigen Traditionen wurde um 29 Einträge ergänzt.
  • Die Liste wurde 2012 vom Bund in Zusammenarbeit mit den Kantonen erstellt.
  • Unter anderem wurden die drei Schweizer Gebärdensprachen auf die Liste gesetzt.
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Wandern, das Giessen von Viehglocken, die Gebärdensprachen und 26 weitere Formen des Kulturerbes. Diese Dinge sind neu im nationalen Inventar der lebendigen Traditionen. Der Bund hat die Liste 2012 in Zusammenarbeit mit den Kantonen erstellt und nun zum zweiten Mal aktualisiert.

Mit den 29 neuen Einträgen umfasst die Liste nun 228 bedeutende Formen dieses Kulturerbes. Das hiess es in einer Mitteilung des Bundesamtes für Kultur (BAK) am Dienstag.

Mit der Ratifikation des Unesco-Übereinkommens hatte sich die Schweiz verpflichtet, ein Inventar des immateriellen Kulturerbes zu erarbeiten. Ebenfalls verpflichtete sich das Land dieses zu führen und periodisch zu aktualisieren. Das Unesco-Übereinkommen im Jahr 2008 beinhaltete die Bewahrung des immateriellen Kulturerbes.

Wandern ist Teil des Kulturerbes

Bei der Erweiterung der Liste wurden laut BAK auch dieses Mal wieder Vorschläge aus der Bevölkerung berücksichtigt. Das Wandern sei ein Beispiel dafür. Weiter enthalte die Liste auch Wissen und Fertigkeiten, die von kleineren Gruppen und Gemeinschaften praktiziert und weitergegeben würden. So etwa das Giessen von Viehglocken in den Kantonen Bern, Freiburg, Neuenburg und Wallis.

Wanderland Schweiz. (Symbolbild)
Wanderland Schweiz. (Symbolbild) - Nau.ch / Simone Imhof

Zum ersten Mal überhaupt hat es gemäss der Mitteilung auch eine digitale Kultur auf die Liste geschafft: In der sogenannten Demoszene treffen sich regelmässig begeisterte Programmiererinnen und Programmierer, um zusammen computergenerierte Animationen zu schaffen.

Auch der Nutzen der lebendigen Traditionen für die ökologische Nachhaltigkeit wurde im Rahmen dieser Aktualisierung hervorgehoben, wie das BAK schrieb. Das Wissen über die Nutzung von Wasserkraft zeige, wie Wissen und Praktiken mithelfen könnten, aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu bewältigen. Das BAK sprach dabei von den Kantonen Bern und Wallis.

Gebärdensprachen kommen ebenfalls auf die Liste

Erfreut zeigte sich der Schweizerische Gehörlosenbund über die Aufnahme der drei Schweizer Gebärdensprachen auf die Liste. Er forderte gleichzeitig in einer Mitteilung, dass die Gebärdensprachen auch rechtlich anerkannt werden müssten. Mit einer entsprechenden vom Parlament überwiesenen Motion beschäftigt sich derzeit der Bundesrat.

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