Wanzen-Alarm: Sind Bettwanzen auch im Schweizer ÖV möglich?

Rahel Sutter
Rahel Sutter

Bern,

Berichte über Bettwanzen in Frankreichs ÖV sorgen für Aufregung. Droht uns die Bettwanzen-Plage auch bald in Schweizer Bussen und Trams?

Bettwanze
Bettwanzen machen sich derzeit in Frankreichs ÖV breit. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bettwanzen im öffentlichen Verkehr sorgen in Frankreich für Aufregung.
  • Erst kürzlich wurden die Ungeziefer auch in der Londoner U-Bahn entdeckt.
  • Die Ausbreitung der Tierchen ist auf die gesteigerte Reisetätigkeit zurückzuführen.

Aufregung in Frankreich – der Grund: Bettwanzen. Insbesondere in Paris berichten Bürger vermehrt von unangenehmen Begegnungen mit dem Ungeziefer. Beobachtet wurden sie unter anderem in der Metro oder im Zug.

Kürzlich wurden die Tierchen auch in der Londoner Tube vorgefunden. Dort krabbelte eine Bettwanze die Hose eines Fahrgastes hinauf, wie ein Video auf Tiktok zeigt.

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Nicht nur in Paris, sondern auch in London wurden Bettwanzen in der U-Bahn gesichtet. - TikTok / @lassogold

Ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch der Schweiz eine Bettwanzen-Plage bevorsteht?

Aufatmen im Schweizer ÖV?

«Wir haben bisher keine solchen Vorfälle zu verzeichnen, wir reinigen unsere Fahrzeuge regelmässig», erklärt erwa Bernmobil auf Anfrage von Nau.ch. Ähnlich sieht es bei den Verkehrsbetrieben Luzern aus. Die Busse werden dort täglich gereinigt.

Auch Zürich setzt auf eine stetige Reinigung der Fahrzeuge. «Insbesondere werden Sitzpolster mit Nasssauger und bei Bedarf zusätzlich in der Sattlerei mit Kunststoffreiniger geputzt», erläutern die Verkehrsbetriebe Zürich.

Die Bettwanzen sind primär bei Stoffsitzen ein Thema. Die Basler Verkehrs-Betriebe erklären: «Die meisten unserer Fahrzeuge haben entweder Holzsitze, Ledersitze oder Kunstledersitze und in diesen können sich Bettwanzen nicht einnisten.»

Die Bus und Service AG, Betreiberin von Chur Bus und Engadin Bus, hatte auch noch nie mit Wanzen zu kämpfen. «Die Busse werden jede Nacht gereinigt und jedes Fahrzeug erhält zusätzlich im Turnus eine Grundreinigung.» Dabei würden auch die Sitze shampooniert oder abgedampft. Zusätzlich würden sie alle zwei Wochen mit dem Staubsauger gereinigt.

Verbreitung durch gesteigerte Reisetätigkeit

Gabriela Müller, Leiterin der Fachstelle für Schädlingsprävention der Stadt Zürich, erklärt: «Bettwanzen sind nicht nur in Paris ein Problem, sondern auf der ganzen Welt. Der Grund ist vor allem die gesteigerte Reisetätigkeit.» Sie werden gern im Gepäck von befallenen Orten an den Wohnort oder umgekehrt verschleppt.

Laut Müller gebe es keine konkrete Zahl für die Schweiz. Ab 2006 seien die Anfragen zu Bettwanzen kontinuierlich gestiegen bis zu einem Maximum von 164 im Jahr 2016. «Danach blieben sie auf einem hohen Niveau und sind während der COVID-19-Reiseeinschränkungen wieder ein bisschen gesunken.» Seit Beginn dieses Jahres sind bei der Schädlingspräventionsstelle der Stadt Zürich 64 Meldungen zu Bettwanzen eingegangen.

Das sollte man bei einem Bettwanzen-Befall machen

Doch was kann man tun, sollte man von einer Bettwanzen-Plage betroffen sein? Die S&F Insect Control GmbH rät, Kleidung mit 60 Grad zu waschen oder tiefkühlen.

Ausserdem soll man Schädlingsbekämpfer und Hundestaffel aufbieten, so die Ratex AG. Spürhunde hätten eine 96-prozentige Erfolgsquote, die Bettwanzen beim Erschnüffeln zu lokalisieren.

Wurden Sie schon einmal von einer Bettwanze gebissen?

Auch Gabriela Müller empfiehlt, «Fachpersonen beziehungsweise Schädlingsbekämpfer mit einer eidgenössischen Fachbewilligung» einzuschalten. «Wir raten dringend davon ab, die Bettwanzen selbst mit einem Insektenspray zu bekämpfen.» Damit treibe man sie im schlimmsten Fall in die ganze Wohnung. Oder sogar über die Lüftungs- und Kabelschächte in andere Wohnungen.

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Kommentare

User #3685 (nicht angemeldet)

Es hat viel in den Schweizer ÖV

User #5466 (nicht angemeldet)

Natürlich ist das möglich. Ich würde jedem SBB-Pendler raten, zu stehen und überhaupt nicht mehr abzusitzen. Ich? Ich habe ein Auto.

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