Was wird aus der Berner Markthalle?
Erst kam der Media Markt. Dann wollte die Migros zugreifen. Jetzt sind wir wieder zurück auf Media Markt. Was wird denn nun aus der Berner Markthalle? Diese Gedanken machen sich junge Berner Kreative und sammeln Ideen für die Markthalle.
Das Wichtigste in Kürze
- Nachdem Media Markt und Migros sich gegenseitig den Schwarzen Peter für die Markthalle zugeschoben haben...
- ...denkt jetzt ein Berner Think Thank über neue Ideen für das alte Haus nach.
Einst war die Berner Markthalle ein kulinarisches Sammelbecken. Indisch gab es und Döner, Sushi, frisches Gebäck und Kräuter auch. Man traf sich am Loebegge und wenn man dann nicht weiter wusste, wurde erstmal in die Markthalle geschlendert. Dort fand sich für jede etwas.
Doch dann kam der Media Markt. Die Kulinarik zog aus, Elektrik ein und Bern war darob enttäuscht genug, um den Elektro-Multi trotz günstigen Küchenmaschinen, Handys und Haartrocknern grösstenteils zu ignorieren.
Media Markt geht, Media Markt bleibt
Das wiederum führte zum Auszugs-Wunsch von Media Markt. Die Migros Aare sollte übernehmen und die Kulinarik zurückbringen. Bern jubelte. Fast schon war alles unter Dach und Fach, da wollte die Migros doch wieder nicht mehr. Und das bringt uns zum Status Quo: Media Markt bleibt.
Neue Ideen für die alte Markthalle
Das wiederum wollen die Young Innovators, eine Truppe junger Kreativer, ändern. Nicht direkt, sondern mit Denkanstössen. Via Internetseiten fordern ermutigen sie die Bernerinnen und Berner auf, ihre Ideen und Wünsche für eine neue, alte Markthallte einzugeben.
Gesammelt wird vorerst bis zum Samstag, 30. Juni. Dann nämlich findet im Impact Hub an der Berner Spitalgasse ein «Ideen Hackathon» statt, wie der 20 jährige Young Innovator und Initiant Jonas Schäfer erklärt.
«Wir wollen kein besonderes Projekt hervorheben oder jemandem den Weg frei machen», erklärt Schäfer. «Uns geht es einfach darum, die Leute dazu zu animieren, etwas selber in die Hand zu nehmen und kreativ zu sein». In Bern, so der Innovator, passiere das viel zu selten. Das Ziel sei, den Markthalle-Besitzern einige tolle Ideen vorstellen zu können, was aus der Martkhalle so alles werden könnte.
«Markthalle für uns zweitrangig»
Aber warum so viel Energie auf die Markthalle verwenden? «Eigentlich ist für uns die Markthalle an sich zweitrangig», sagt Schäfer und lacht. Es gehe darum, die Initiative zu ergreifen, die Stadt zu beleben und mit zu formen.
«Im besten Fall wird die Markthallte zu einem Vorbild. Und wenn man dann ein andermal im öffentlichen Raum etwas machen könnte, sagen die Leute vielleicht: «Komm, wir versuchen es – bei der Markthallte hat es ja auch geklappt.»
