Wasser des Genfersees erwärmt sich besorgniserregend schnell
Mit steigender Erwärmung erreichten die Oberflächentemperaturen des Genfersees 2023 Rekordwerte.
Der Genfersee erwärmt sich immer stärker. 2023 haben die Oberflächentemperaturen des Gewässers rekordhohe Werte erreicht, wie die Internationale Kommission zum Schutz der Gewässer des Genfersees (CIPEL) in ihrem neuesten wissenschaftlichen Jahresbericht feststellt.
Im Jahr 2023 wies das Oberflächenwasser des Genfersees eine durchschnittliche Temperatur von 13,6 Grad auf. Dieser Wert liegt laut CIPEL 1,3 Grad über dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Auch das Tiefenwasser ist von der Entwicklung betroffen. Dessen Temperatur stieg in den letzten 11 Jahren um 1,1 Grad.
Gefährdet ist laut dem Fachgremium auch die gute Sauerstoffversorgung des Genfersees. Demnach konnte 2023 die winterliche Durchmischung des Sees im elften Jahr in Folge nicht vollständig erfolgen. Eine vollständige Durchmischung wäre aber unerlässlich, um die tieferen Bereiche mit Sauerstoff zu versorgen und die Nährstoffe in der Wassersäule neu zu verteilen.
Besorgniserregend niedrige Sauerstoffwerte in tiefen Bereichen
Diese Situation führte zu «besorgniserregenden» Sauerstoffwerten in den tieferen Bereichen des Sees. An diesen abgelegenen Orten erwiesen sich die Sauerstoffkonzentrationen als «weit unterhalb» der Qualitätsschwelle, die in der Schweizer Gewässerschutzverordnung festgelegt ist.
Die Internationale Gewässerschutzkommission stellte zudem fest, dass das Ökosystem des Genfersees zunehmend anfällig für den Klimawandel ist. So weisen die Fortpflanzungszyklen von Felchen und Barsch jahreszeitliche Schwankungen auf, die direkt mit den hohen Wassertemperaturen zusammenhängen. Die Zooplanktonpopulationen gingen weiter zurück.
Laut der Kommission ist «eine konzertierte Aktion» aller betroffenen Akteure notwendig, um die Wasserqualität des Sees und «die Widerstandsfähigkeit seines Ökosystems» zu gewährleisten.