Wassereinbruchstelle im Lötschbergtunnel Ende Februar saniert

Rechtzeitig vor der Schneeschmelze sollen die Sanierungen im Lötschbergtunnel Ende Februar beendet werden. Bis dahin bleibt die Oströhre geschlossen.

Lötschbergtunnel
Die Sanierung des Lecks im Lötschbergtunnel soll bis Ende Februar abgeschlossen werden. (Archivbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Bis Ende Februar soll die Sanierung der Wassereinbruchstelle im Lötschberg beendet sein.
  • Die Oströhre bleibt bis zum Ende der Sanierungen geschlossen.
  • Im Februar 2020 kam es erstmals zu einem Wassereinbruch in der Oströhre.

Das Bahnunternehmen BLS will Ende Februar die Sanierung der Wassereinbruchstelle im Lötschberg-Basistunnel abgeschlossen haben. Rechtzeitig, bevor die Schneeschmelze einsetzt.

Die Oströhre des Bahntunnels bleibt bis zum Ende der Sanierung geschlossen, wie die BLS am Donnerstag mitteilte. Der Verkehr wird im Einspurbetrieb durch die Weströhre geführt, was sich laut BLS bewährt hat. Nicht zuletzt wegen der Coronapandemie konnte das Verkehrsaufkommen «gut bewältigt werden».

Lötschberg
Die Bauarbeiten im Lötschberg-Basistunnel. - Keystone

In der Oströhre haben Bauarbeiter unterdessen eine Kaverne ausgebrochen. In diesen Hohlraum konnte ein Absetzbecken mit einem Fassungsvermögen von über 2000 Kubikmetern installiert werden.

Durch ein Rohrleitungssystem kann das Bergwasser und allfällig mitgeschwemmter Sand an der Schadstelle in das Absetzbecken geleitet werden. Der Bahnverkehr wird davon nicht beeinträchtigt. Der Sand setzt sich im Becken ab, das Wasser wird aus dem Tunnel geleitet.

Seit Baustart 10'000 Kubikmeter Fels ausgebrochen

Seit dem Baustart im September 2020 wurden rund 10'000 Kubikmeter Fels ausgebrochen. Bis Ende Januar will die BLS die Rohbau- und Betonarbeiten abschliessen. Im Februar wird noch die Mess- und Steuerungstechnik in der Kaverne installiert.

Die von den Wassereinbrüchen betroffene Stelle in der Oströhre befindet sich in einer geologischen Zone der Quintnerkalke. Der stabile Kalkfels ist mit Karstsystemen durchzogen.

Bei Erkundungsbohrungen stiessen Geologen auf eine Karstquelle, rund 2,5 Kilometer vom Südportal des Tunnels entfernt. Das Wasser wurde hinter der Tunnelwand aus dem Tunnel befördert.

Leck im Tunnel wegen verstopfter Schläuche

Durch ein natürliches Ereignis hatten sich die Fliesswege im Gestein verändert. So, dass sehr viel mehr Sand angeschwemmt wurde und die Schläuche verstopften. Durch den hohen Wasserdruck entstand ein Leck im Tunnel.

Anfang Februar 2020 kam es erstmals zu einem Wassereinbruch in die Oströhre. In die Weströhre drang ebenfalls Wasser ein, allerdings weit weniger. Nach dem Ausspülen der Drainageleitungen beruhigte sich die Situation in der Weströhre wieder.

züge lötschberg basistunnel
Ein wegen des Lecks im Lötschbergtunnel verdreckter Zug der SBB vom Vorfall im Februar. (Archiv) - Twitter/Marc Meschenmoser SRF

In der Oströhre wurde ein provisorisches Absetzbecken installiert. Es folgten weitere Wasser- und Schlammeinbrüche. Im September nahm die BLS die definitive Sanierung in Angriff.

Der 2007 eröffnete Lötschberg-Basistunnel ist ein 34,6 Kilometer langer Eisenbahntunnel. Er unterquert zwischen Frutigen BE und Raron VS die nördliche Alpenkette.

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