Wassermangel: Basler Reedereien stellen Betrieb auf Rhein ein

Conradin Zellweger
Conradin Zellweger

Basel,

Das gab es noch nie: Der Rhein führt so wenig Wasser, dass der Containertransport nach Basel eingestellt wird. Andere Frachter und sind eingeschränkt.

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Ein Containerschiff fährt in Basel-Kleinhüningen auf dem Rhein. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen dem Tiefen Wasserstand können Containerschiffe nicht mehr nach Basel fahren.
  • Dass der Warentransport auf dem Rhein eingestellt wird, ist noch nie vorgekommen.

Ab morgen steht der Hafen in Basel weitestgehend still: Der Pegel auf dem Rhein ist so tief, dass der Schiffstransport von Containern eingestellt werden muss. «Das ist ein Worst-Case-Szenario», sagt Heinz Amacker, der General Manager von Danser, einer der Firmen, die auf dem Rhein mit Containerschiffen unterwegs ist.

Ab Koblenz sei das Passieren der Schiffe nicht mehr möglich. «Die Schiffe würden auffahren», so Amacker. Auch jetzt schon konnte man nur mit etwa 20 Prozent der Ladung herumfahren, ab morgen ist es dann ganz aus mit dem Transport auf dem Rhein. Das gab es noch nie. «Selbst im Jahrhundertsommer 2003 konnten wir noch fahren», erinnert sich Amacker. Dass jetzt plötzlich alles stillstehe, habe er nicht kommen sehen.

Auch andere Reedereien, die mit Containerschiffen fahren, bestätigen die Einstellung vom Betrieb gegenüber Nau, wie etwa die Firma Contargo AG. Andere Schiffe wie Tankschiffe oder Kiestransporter können noch fahren, jedoch mit viel weniger Fracht als üblich.

Hafen spricht von «ausserordentlicher Situation» 

Die Schweizer Rheinhäfen wickeln rund zehn Prozent der Schweizer Importe ab. Dass jetzt die Schifffahrt eingestellt wird, sei eine «ausserordentliche Situation», sagt Simon Oberbeck, der Hafensprecher der Schweizer Rheinhäfen.

Der Entscheid, den Transport einzustellen liege aber bei den Reedereien. Problematisch sei die Situation momentan vor allem im Mittelrhein, eine Besserung sei aufgrund der Wetterprognosen nicht in Sicht.

Ausweichen auf Strasse und Schiene

Das könnte zu einem Versorgungsengpass führen. «Sollte die Situation länger anhalten, kann es Lieferengpässe geben», sagt Amacker der Reederei Danser. Andere Logistikfirmen, darunter die Birsterminal AG, mussten bereits Verzögerungen bei Containerlieferungen bekannt geben.

Kurzfristig sei man machtlos. «Die Güter müssen auf alternative Verkehrsträger umsteigen, sprich Bahn oder Strasse», so Hafensprecher Simon Oberbeck. Sobald die Schiffe wieder fahren, würde man von den teuren und weniger ökologischen Zügen und Lastwagen zurückkehren.

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