Wegen Billig-Offensive der Stadt: Kitas in Baselland schliessen
Ab August zahlen Familien im Kanton Basel-Stadt deutlich weniger für Kitas. Der Entschluss des Parlaments hat grosse Auswirkungen in den Agglomerationen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Basel-Stadt senkt die Kita-Kosten ab August deutlich.
- Für Familien wird das Wohnen in der Stadt dadurch attraktiver.
- Im Nachbarkanton bleiben die Tarife hoch – das hat Folgen.
Ab August gelten im Kanton Basel-Stadt neue Kita-Tarife. Die Tagesbetreuung wird deutlich günstiger. Alle Familien – unabhängig vom Einkommen oder Vermögen – zahlen pro Monat für eine Vollzeitbetreuung maximal 1'600 Franken pro Kind.
Zum Vergleich: Aktuell sind es monatlich noch bis zu 1'000 Franken mehr – pro Kind.
Kita-Schliessungen in den Agglos
Der Entschluss, welchen der Grosse Rat im letzten Herbst fiel, hat grosse Auswirkungen. Nun wird das Wohnen in der Stadt für Familien besonders attraktiv. Gerade auch, weil die Kita-Tarife im Kanton Basel-Landschaft höher sind.
SRF berichtet von einer dreiköpfigen Familie, welche aus diesem Grund von Binningen BL in die Stadt zog. Anstatt 1'800 Franken würden die Eltern monatlich nur noch ungefähr 700 Franken für die Betreuung bezahlen.
Dieser Umzug ist offenbar kein Einzelfall. Celine Veraguth betreibt in Pratteln BL eine Kita. Sie bestätigt, dass bereits einige Kindertagesstätten in Baselland hätten schliessen müssen. «Ich finde das erschreckend», sagt sie.
Aktuell gibt es auch in Baselland Bestrebungen, die Kita-Tarife zu senken. Die SP hat bereits eine entsprechende Initiative eingereicht, die Regierung plant einen Gegenvorschlag. Wann über die Vorlage entschieden wird, ist allerdings unklar.