Wegen Coronavirus: Forscher erklären die bizarren Lockdown-Träume

Chiara Schlenz
Chiara Schlenz

Basel,

Das Coronavirus scheint jeden Aspekt des Lebens zu beeinflussen. Auch der nächtliche Schlummer kann sich im momentanen Lockdown verändert haben, so Forscher.

Coronavirus Schlaf
Das Coronavirus und der Lockdown beeinflussen auch unseren Schlafrhythmus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz herrscht aufgrund des Coronavirus seit Wochen die «ausserordentliche Lage».
  • Der Lockdown verändert auch den Schlaf und die Träume.

Durch das Coronavirus und den daraus folgenden Lockdown hat sich der Alltag für viele drastisch verändert. Nicht nur das Homeoffice und die geschlossenen Schulen spielen eine grosse Rolle, auch der Schlafrhythmus hat sich verändert.

Auf den sozialen Medien tauchen immer öfter Fragen wie «Schlaft ihr in letzter Zeit auch so merkwürdig?» und «Wer hat sonst noch so komische Träume?» auf. Schlafforscher erklären den Einfluss auf unsere nächtlichen Stunden.

Das Coronavirus muss verarbeitet werden

Christine Blume, Schlafforscherin an der Universität Basel, bestätigt die Vermutung, dass sich der Schlaf im Lockdown verändert. «Einerseits lässt die flexible Tagesgestaltung und Entschleunigung durch Homeoffice und Social Distancing manche besser schlafen. Aber die derzeitige Situation ist natürlich auch eine Herausforderung. Ängste und Sorgen können in dieser Zeit den Schlaf auch beeinträchtigen.»

Gemäss eines amerikanischen Fitnessarmband-Herstellers würden die Leute während des Lockdowns durchschnittlich zwei Stunden mehr Schlaf pro Nacht bekommen. «Da wir eigentlich die ganze Nacht über träumen, träumen wir natürlich schon alleine dadurch mehr. Prinzipiell sind Träume aber auch insbesondere in den Morgenstunden intensiver als zu Beginn der Nacht.»

Christine Blume
Die Schlafforscherin Christine Blume erklärt, inwiefern das Coronavirus den Schlaf beeinflussen kann. - Foto: Michael Brauer / Website Christine Blume

Auch Daniel Brunner, Schlafspezialist an der Hirslandenklinik führt eine solche Entwicklung auf längeren Schlaf zurück. «Weil man sich beim Aufwachen aus dem REM-Schlaf häufiger an Träume erinnert. Die REM-Schlafphasen werden gegen Morgen länger und man erinnert sich beim Ausschlafen häufiger an einen Traum.»

Unter REM-Schlaf versteht man denjenigen, der durch schnelle Augenbewegungen gekennzeichnet ist.

Mit positiven Gedanken ins Bett gehen

Um gegen schlechte oder merkwürdige Träume vorzugehen, gibt es laut Brunner vor allem eines. «Eine positive Gemütslage beim Einschlafen kann den Schlaf nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen beruhigen. Schlechte Nachrichten, Streitgespräche und Probleme wälzen kurz vor der Schlafenszeit sollten vermieden werden.»

Schlafen
Vor dem Einschlafen solle man unbedingt positive Gedanken haben, meinen Schlafforscher (Symbolbild). - Keystone

Blume erklärt, dass man Träume im eigentlichen Sinne nicht beeinflussen könne. «Es gibt allerdings Hinweise, dass Entspannungsübungen vor dem Einschlafen die Häufigkeit schlechter Träume verringern können. Auch kann man sich den Traum am Morgen aufschreiben und dann die Story für sich zum Positiven verändern.»

Beide dieser Methoden bräuchten jedoch sehr viel Übung, bis sie klappen.

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